Billigeres Benzin drückt deutsche Inflation zu Jahresbeginn

Deutschland erwartet für heuer eine Teuerungsrate von 1,7 Prozent. Im Jänner lag sie darunter.

Sinkende Benzin- und Gaspreise haben die Inflation in Deutschland zu Jahresbeginn gedämpft. Die Teuerungsrate sank im Jänner auf 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch eine frühere Schätzung bestätigte. Im Dezember betrug sie 1,7 Prozent, während sie im Gesamtjahr 2017 mit 1,8 Prozent so hoch ausfiel wie seit 2012 nicht mehr. Die Inflationsrate liegt weiter unter der Zielmarke von knapp zwei Prozent, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) als ideal für die Wirtschaft erachtet wird.

Für den leichten Rückgang sorgte die Entwicklung der Energiepreise. Kraftstoffe wie Benzin und Diesel kosteten 0,5 Prozent weniger als im Januar 2017, während sich Gas sogar um 1,3 Prozent verbilligte. Preistreiber waren vor allem Nahrungsmittel: Speisefette und -öle verteuerten sich um 15,2 Prozent, Molkereiprodukte um 10,3 Prozent und Obst um 8,3 Prozent. Bei Dienstleistungen gab es einen Preisaufschlag von 1,6 Prozent, bei Wohnungsmieten von 1,7 Prozent.

Die Bundesregierung hat in ihrem Jahreswirtschaftsbericht die Inflationsprognose für dieses Jahr leicht angehoben. Sie geht nunmehr von 1,7 Prozent aus, nachdem sie im Herbst noch 1,6 Prozent erwartet hatte. Wegen der im gesamten Euro-Raum niedrigen Inflation will die Europäische Zentralbank ihre Nullzinspolitik in diesem Jahr fortsetzen. Auch die auf 2,55 Billionen Euro angelegten Anleihenkäufe sollen vorerst weitergehen, um Konjunktur und Inflation anzuschieben. 

(Reuters)

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