Teuer, anspruchsvoll, bald weg: Die Crux der Firmen mit den Älteren

Martin Zagler ist 48 Jahre alt. „Und langsam werde ich ein guter Unternehmer.“
Martin Zagler ist 48 Jahre alt. „Und langsam werde ich ein guter Unternehmer.“(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Früher wurden die Älteren leichtfertig in die Frühpension verabschiedet. Heute geht das nicht mehr so einfach. Über eine Million Menschen über 50 sind in Österreich beschäftigt – so viele wie noch nie. 120.000 Ältere sind arbeitslos. Auch das ist ein Rekord. Wer mit über 50 Jahren seinen Job verliert, findet nur schwer wieder einen neuen. Warum ist das so? Und was sagen die Firmen dazu?

Iris Brunner ist Personalchefin bei der Zeitarbeitsfirma Trenkwalder in Österreich. Wenn sie Menschen über 50 vermittelt, muss sie manchmal ganz schön überzeugend sein. „Am besten soll es immer der Wunderwuzzi sein, der alles kann, ganz jung ist, aber schon Berufserfahrung mitbringt und am besten noch sehr lange zur Verfügung steht“, sagt Brunner. Wenn eine Firma einen jungen Mitarbeiter sucht, sie aber jemanden in der Kartei habe, der abgesehen vom Alter perfekt ins Profil passt, schlage sie ihn trotzdem vor. „Die meisten lassen dann mit sich reden.“

Dass sich die Unternehmen überzeugen lassen, passiert nicht aus Gefälligkeit, sondern ist auch der alternden Gesellschaft geschuldet. Bis vor Kurzem kamen so viele Junge nach, dass man die Älteren getrost in die Frühpension verabschieden konnte. Dieser Praxis hat der Gesetzgeber einen Riegel vorgeschoben. Deshalb landen immer mehr Ältere auf dem Arbeitsmarkt – oder in der Arbeitslosenstatistik. Die Jungen werden weniger, die Älteren mehr. Die Industriellenvereinigung hat die Generation 50 plus deshalb als „das bedeutendste Wachstumspotenzial für das Arbeitskräfteangebot in Österreich“ identifiziert.

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