Sollten die Europäer als Antwort auf die geplanten Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun auch ihre "schon massiven" Zölle anheben, dann "werden wir einfach eine Steuer auf ihre Fahrzeuge erheben", twittert der US-Präsident.
Auf die kritischen Wortmeldungen aus Europa, folgen Widerstand aus der US-Wirtschaft gegen die von Präsident Donald Trump angekündigten Schutzzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe. Vertreter des US-Handels und anderer Branchen signalisierten am Samstag, hinter den Kulissen daran zu arbeiten, die Regierung zumindest zur Abmilderung ihrer Pläne zu bewegen. Auch der Internationalen Währungsfonds (IWF) warnte die USA vor Schäden, die diese Pläne für die eigene Wirtschaft haben könnte. China kritisierte die Pläne gar als unbegründet.
Davon unbeeindruckt zeigte sich am Samstag Trump selbst. Mehr noch: Der Staatschef nahm die Europäische Union neuerlich ins Visier und drohte im Extremfall mit Importzöllen auf europäische Autos. Wenn die Europäer als Antwort auf die von ihm angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun auch ihre "schon massiven" Zölle weiter anheben würden, dann "werden wir einfach eine Steuer auf ihre Fahrzeuge erheben, die frei in unser Land strömen", twitterte Trump.
Eine Anspielung auf die Wortmeldung von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Letzterer hatte am Freitag bekanntlich betont: "Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie unsere Industrie durch unfaire Maßnahmen getroffen wird, die Tausende europäische Arbeitsplätze gefährden." Ein Vorschlag für Gegenmaßnahmen soll demnächst vorgelegt werden.
Maßnahme würde vor allem deutsche Autobauer treffen
Setzt Trump seine Auto-Drohung um, wären vor allem die großen deutschen Automobilunternehmen betroffen. Zuvor hatte Trumps Ankündigung von Strafzöllen auf Stahlimporte aus dem Ausland bereits zu einer heftigen Diskussion über den wirtschaftlichen Sinn der Maßnahme geführt. Volkswirte und Wirtschaftsführer meldeten sich in den USA zu Wort und erklärten, die Zölle könnten zum Bumerang für Trumps "America-First"-Agenda werden. International hagelte es schwere Kritik.
Der weltgrößte Autohersteller Toyota hat ebenfalls bereits vor höheren Autopreisen in den USA durch die Strafzölle gewarnt. Autohersteller, Zulieferer und Konsumenten würden durch die Entscheidung benachteiligt, teilte das japanische Unternehmen am Freitag mit. Toyota selbst bezieht 90 Prozent des Stahls und Aluminium für seine in den USA produzierten Fahrzeuge aus dem Land.
(Red./APA/AFP/dpa)