Panama-Papers: Kanzlei muss zusperren

Der Kanzlei sei durch die Schädigung ihres Rufes, die Medienkampagne, das Abschneiden von Finanzquellen und wegen des irregulären Vorgehens einiger Behörden ein „irreparabler Schaden“ entstanden.
Der Kanzlei sei durch die Schädigung ihres Rufes, die Medienkampagne, das Abschneiden von Finanzquellen und wegen des irregulären Vorgehens einiger Behörden ein „irreparabler Schaden“ entstanden.(c) REUTERS (CARLOS JASSO)
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Der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca sind die meisten Kunden davongelaufen.

Panama-Stadt. Offshore-Kunden lieben es diskret. Von Diskretion konnte bei der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama in jüngster Zeit keine Rede sein. Die mit der Enthüllung der Panama-Papers in die Schlagzeilen geratene Kanzlei stellt zum Monatsende ihre Tätigkeit ein. In einer in Panama-Stadt veröffentlichten Mitteilung beklagte die Kanzlei, sie sei „Opfer eines weltweiten Cyberangriffs“ geworden.

Der Kanzlei sei durch die Schädigung ihres Rufes, die Medienkampagne, das Abschneiden von Finanzquellen und wegen des irregulären Vorgehens einiger Behörden ein „irreparabler Schaden“ entstanden. Im April 2016 hatte ein internationales Netzwerk von Journalisten über 200.000 von der Kanzlei Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und zu einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.

Die von dem deutschen Anwalt Jürgen Mossack und seinem panamaischen Partner Ramon Fonseca gegründete Kanzlei teilte mit, dass sie seit den Veröffentlichungen zahlreiche Büros weltweit schließen und die Zahl ihrer Mitarbeiter von 600 auf knapp 50 reduzieren musste. Nach der Einstellung der Aktivitäten werden wenige Mitarbeiter übrig bleiben, um Anfragen von Behörden und Privaten zu bearbeiten. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2018)

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