Systemfehler: Pensionen

Eine absehbare Finanzierungskrise

Im Jahr 2050 kommt laut OECD auf zwei Erwerbstätige in Österreich bereits ein Pensionist.
Im Jahr 2050 kommt laut OECD auf zwei Erwerbstätige in Österreich bereits ein Pensionist.REUTERS
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Steigende Lebenserwartung, hohe Pensionen, wenig Kinder. Die Probleme des Pensionssystems sind bekannt. Ohne Anpassung an die demografische Entwicklung droht eine kaum finanzierbare Kostenexplosion.

Wien. „Die Pensionsfrage ist ein nationales Problem, das es zu lösen gilt.“ Diese Worte sprach Finanzminister Hartwig Löger vergangene Woche bei seiner Budgetrede. Denn: „Jeden vierten Euro dieses Budgets geben wir 2018 für Pensionen aus.“ Mit 18,8 Mrd. Euro fließen knapp 24 Prozent des Bundesbudgets von 78,5 Mrd. Euro an pensionierte Beamte beziehungsweise als staatlicher Zuschuss an die Pensionsversicherung. In Summe kostet das Pensionssystem in Österreich pro Jahr 46,2 Mrd. Euro. Und die Ausgaben steigen kontinuierlich an. Die dahinterstehenden Gründe sind seit Jahren bekannt, tiefgreifende Reformen gibt es trotzdem keine. Ein Überblick über die Problemfelder:

1. Die Österreicher werden älter, gehen aber nicht später in Pension.

Grundsätzlich ist es eine gute Nachricht. Wir werden immer älter. Konnte sich beispielsweise 1970 ein 75-jähriger Mann noch auf weitere sieben Jahre freuen, so sind es heute bereits knapp elf Jahre, die 75-Jährige im Schnitt noch am Leben sein werden. Das Problem: Das Pensionsantrittsalter hat mit dieser Entwicklung nicht mitgezogen. Zwar steigt es seit einigen Jahren wieder an und liegt bei knapp über 62 Jahren. Damit wurde gegenüber den 1970er-Jahren aber nur ein Jahr hinzugewonnen. Und zwischenzeitlich war es gar auf 58 Jahre abgesunken. Die Folge ist, dass die durchschnittliche Pensionszeit von einst rund 15 Jahren inzwischen auf knapp 25 Jahre angestiegen ist.

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