Wie weit der US-Schlag gegen die Oligarchen reicht

Die Nähe zum russischen Präsidenten, Wladimir Putin, wird Oleg Deripaska nun zum Verhängnis. Kein anderer Oligarch ist von den neuen US-Sanktionen so stark betroffen wie der Strabag-Miteigentümer.
Die Nähe zum russischen Präsidenten, Wladimir Putin, wird Oleg Deripaska nun zum Verhängnis. Kein anderer Oligarch ist von den neuen US-Sanktionen so stark betroffen wie der Strabag-Miteigentümer.(c) SERGEI ILNITSKY / EPA / pictured (SERGEI ILNITSKY)
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Mit neuen Sanktionen trifft die US-Regierung Milliardäre in Putins Umfeld. In Teufels Küche könnten künftig auch Nichtamerikaner kommen, die mit ihnen Geschäfte machen. Was bedeutet das für Strabag, OMV oder Siegfried Wolf?

Wien.Sanktionen, so heißt es oft, seien nicht viel mehr als diplomatischer Theaterdonner. Aber wenn die Aktien dreier Industrieriesen an den Börsen von London, Hongkong und Moskau innerhalb von Minuten rund ein Fünftel ihres Wertes verlieren, dann geht es offenkundig um weit mehr als nur Symbolpolitik. Die am späten Freitagnachmittag verhängten, bisher härtesten Russland-Sanktionen des Weißen Hauses richten sich nicht nur gegen Funktionäre. Sie treffen erstmals auch Oligarchen, die Präsident Putin besonders nahestehen, und deren Firmen.

Die Amerikaner statuieren ihr Exempel vor allem an Oleg Deripaska: An acht der zwölf Unternehmen auf der Liste ist der Aluminium-Tycoon maßgeblich beteiligt. Der Schlag schmerzt auch Österreich: Deripaska ist Miteigentümer des heimischen Baukonzerns Strabag. Der frühere Magna-Vorstand Siegfried Wolf arbeitet seit über sieben Jahren als einer der wichtigsten Manager in seinem Imperium.

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