Mit Social Impact Bonds sollen Sozialprojekte leichter auf die Beine gestellt werden. In Österreich gibt es nun das erste Großprojekt.
Wien. Viele Sozialprojekte scheitern daran, dass die Finanzierung nicht zustande kommt. Denn Spenden allein reichen oft nicht, um eine Idee in die Realität umzusetzen. Staatliche Förderungen werden in Zeiten knapper Kassen auch seltener oder dürfen erst dann gewährt werden, wenn das Projekt über die Bühne gebracht ist. Und Bankkredite kommen entweder gar nicht infrage oder sind zu teuer. Aus diesem Grund wurden 2010 in Großbritannien sogenannte Social Impact Bonds (SIB) erfunden. Die Idee: wirtschaftlich potente Geldgeber finanzieren die Projekte vor und übernehmen das Risiko des Scheiterns. Gelingt das Projekt, erhalten sie ihr Geld plus eine kleine Verzinsung von der öffentlichen Hand zurück.
2015 wurde bereits ein kleineres SIB-Pilotprojekt in Linz durchgeführt – nun soll das Modell jedoch erstmals bei einem Projekt in zweistelliger Millionengröße zur Anwendung kommen. Konkret geht es dabei um das Projekt Cape 10, das von dem bekannten Wiener Arzt Siegfried Meryn initiiert wurde und am Donnerstag auch auf dem 4Gamechangers-Festival präsentiert wird. Dabei soll im Wiener Bezirk Favoriten ein Gebäude entstehen, in dem Non-Profit-Angebote wie eine medizinische Ambulanz für Obdachlose oder ein Tageszentrum für sozial schwache Menschen und gewinnorientierte Bereiche wie ein Cluster für digitale Gesundheitsfirmen eine gemeinsame Heimat finden.