HAK-Schüler ohne Jobchancen?

(c) REUTERS (Sergio Perez)
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Ein Viertel der Handelsschüler und knapp fünf Prozent der Handelsakademiker finden nur ein unbezahltes Pflichtpraktikum. Liegt es an den Unternehmern oder an einem überholten Schultyp?

Ohne Praktika keine Matura – so sieht es der Lehrplan für Berufsbildende höhere und mittlere Schulen (BMHS) vor. In der HTL ist das seit vielen Jahren Standard. Seit dem Schuljahr 2014/15 sind Pflichtpraktika auch in den Handelsschulen und Handelsakademien vorgeschrieben. Doch im Gegensatz zu HTL-Schülern haben es die Jugendlichen aus den kaufmännischen Schulen sehr schwer, einen geeigneten – und bezahlten – Praktikumsplatz zu finden. Das ergab eine Umfrage unter 3000 Schülern im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) Wien.
Besonders im Argen liegt es mit der Bezahlung. Ein Viertel der befragten Handelsschüler und immerhin rund fünf Prozent der Handelsakademiker wurde für das Pflichtpraktikum nicht entlohnt. Denn manche Betriebe würden, so die Studie, die Anstellung wie ein Volontariat behandeln.

Ein Volontariat entspricht rechtlich gesehen keinem Arbeitsverhältnis und muss deshalb auch nicht bezahlt werden. Das Praktikum schon. „Gibt es aber eine Bindung an die Arbeitszeiten, vorgeschriebene Tätigkeiten und kontrollierende Vorgesetzte, wie bei einem Praktikum, handelt es sich um ein Arbeitsverhältnis“, so Christoph Klein, Direktor der AK Wien.
Anders sieht das die Wirtschaftskammer. Denn Pflichtpraktikum sei nicht gleich Pflichtpraktikum. „Bei einem Verhältnis, in dem die Arbeitsleistung überwiegt, muss der Praktikant auch dementsprechend entlohnt werden“, erklärt Ingomar Stupar von der Wirtschaftskammer Österreich.

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