Deutschland stellt österreichische Banken an den Pranger

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Banken und Kreditvermittler sollen „frei aus dem Telefonbuch“ Interessenten für Fremdwährungskredite gewonnen haben. Der Sparkassenverband weist die Vorwürfe zurück.

Vorwürfe dieser Art sind nicht neu. Neu ist, dass sie nun in Deutschland erhoben werden. Konkret berichtete das ARD-Wirtschaftsmagazin PLUSMINUS gestern laut Vorabmeldung, dass Tausende deutsche Kreditnehmer zum Opfer von Machenschaften österreichischer Banken und Kreditvermittler geworden seien, „die niedrige Zinsen durch Fremdwährungskredite versprachen“. Konkret habe es sich um Banken aus dem Sparkassen-Verbund gehandelt, vermittelt durch die Gesellschaft S Immofin.

Der Bericht stützt sich auf Gesprächen mit Betroffenen, einer Finanzvermittlerin und einem Wirtschaftsdetektiv. Am schwersten scheint der Vorwurf, die Österreicher hätten „frei aus dem Telefonbuch und mittels einer Telekom-CD mögliche Interessenten kontaktiert“.

Das Bundesamt für Finanzaufsicht hat laut Bericht die S Immofin geprüft und festgestellt: „Eine Erlaubnis (...) zum Betreiben von Bankgeschäften (...) besteht und bestand für die Gesellschaft nicht.“ 2010 wurde die S Immofin dann von der österreichischen Bausparkasse der Sparkassen übernommen.

Die Sparkassen waren gestern Abend für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Gegenüber ARD wies der Sparkassenverband die Vorwürfe zurück. Die Kunden seien nicht akquiriert worden, sondern selbst auf die Banken zugegangen. Über die Risiken bei den Fremdwährungskrediten sei in Infoblättern und auch mündlich aufgeklärt worden.

(Red.)

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