Die Beteiligten feierten diesen letzten großen Kraftakt als historischen Erfolg.
Die Griechenland-Rettung geht nach acht Jahren zu Ende. Das hoch verschuldete Krisenland bekommt zum Abschluss noch einmal frische Milliardenkredite und Schuldenerleichterungen und soll ab August dann finanziell auf eigenen Beinen stehen. Dies vereinbarten Deutschland und die übrigen Euroländer in der Nacht auf Freitag mit der Regierung in Athen. Und, das sorgt in ganz Europa für Reaktionen:
Die Beteiligten feierten diesen letzten großen Kraftakt als historischen Erfolg. "Die griechische Krise ist heute Abend vorbei", sagte EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici. Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos betonte, die griechische Regierung sei zufrieden mit der Vereinbarung. "Aber die Regierung vergisst nicht und wird niemals vergessen, was das griechische Volk in diesen acht Jahren durchmachen musste."
Eurogruppen-Chef Mario Centeno meinte: "Es ist geschafft: Wir haben nach dieser langen und schwierigen Anpassung eine sanfte Landung hinbekommen." Die Vereinbarung sei für sein Land "äußerst wichtig", sagte Finanzminister Euklid Tsakalotos. Nach acht Jahren Reformen und Entbehrungen müssten die Griechen "die Veränderung nun in ihren Taschen spüren".
Er glaube, dass die Schulden seines Landes durch die Schritte tragfähig seien, sagte Tsakalotos. "Wir können Zugang zu den Finanzmärkten bekommen." Der Finanzminister zeigte sich auch mit den Auflagen der Gläubiger zufrieden, die Griechenland in den nächsten Jahren stärker als andere ehemalige Krisenländer überwachen wollen. Tsakalotos betonte aber, durch die Vereinbarung würden "keine neuen Bedingungen" für sein Land eingeführt.
Juncker: "Zolle Griechen Tribut"
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schrieb in der Nacht auf Twitter: "Ich werde immer dafür kämpfen, dass Griechenland im Herzen Europas bleibt. Ich zolle den Griechen Tribut für ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Unterstützung für Europa. Ihre Mühen waren nicht vergeblich."
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron hatten sich diese Woche in Meseberg auf Eckpunkte verständigt. Der französische Minister Bruno Le Maire sprach von einem Durchbruch: Erstmals seien sich Deutschland und Frankreich einig über die Notwendigkeit eines eigenen Budgets für die Eurozone.
Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) bewertete den Vorschlag "in Summe positiv". "Es geht darum, die Details zu klären". Grundsätzlich sei jeder Vorschlag positiv, der zur Stabilisierung der Eurozone beitragen könne, sagte Löger in Luxemburg.
(APA/red.)