Privater Konsum treibt US-Wirtschaft zu stärkstem Wachstum seit 2012

Shoppers Inside H&M During The Grand Opening Of New Flagship Store on Fifth Avenue
Shoppers Inside H&M During The Grand Opening Of New Flagship Store on Fifth AvenueBloomberg
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Das BIP legte im zweiten Quartal fast doppelt so kräftig zu wie im ersten. Hochgerechnet steigt das BIP um 4,1 Prozent.

Die US-Wirtschaft ist im Frühjahr so stark gewachsen wie fast vier Jahren nicht mehr. Zwischen April und Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 4,1 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Im ersten Quartal hatte es nur ein Plus von 2,2 Prozent gegeben. Für Schwung sorgte nun auch der private Konsum, der mehr als zwei Drittel des BIP ausmacht. Die Verbraucher gaben 4,0 Prozent mehr aus als zuletzt.

US-Präsident Donald Trump sieht sich angesichts des starken Wirtschaftswachstums im zweiten Quartal in seiner Politik bestätigt. Trump nannte am Freitag in Washington seine Steuerreform, die Aufhebung von Regulierungen und sein Vorgehen im Handelsstreit. Die Exporte der USA seien um 20 Prozent gestiegen, das Handelsdefizit um 50 Milliarden Dollar (rund 43 Milliarden Dollar) gesunken.

Trump: "Wende von historischer Dimension"

Nach den Worten von Trump sind die Zahlen nachhaltig und keine einmalige Angelegenheit. Die USA hätten in der Wirtschaft eine "Wende von historischer Dimension" hingelegt. Die ganze Welt würde die USA um ihre Wirtschaft beneiden, sagte Trump.

Trump will das Wachstum mit seiner radikalen Steuerreform auf mindestens drei Prozent hochtreiben. Um das Risiko einer Überhitzung der Wirtschaft zu verringern, ist die Notenbank Fed zugleich entschlossen, die Zinszügel weiter zu straffen. Ökonomen gehen davon aus, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell in diesem Jahr noch zweimal nachlegen. Derzeit liegen die Leitzinsen in einer Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent. Jüngst hatte Trump mit der Tradition von US-Präsidenten gebrochen und die politisch unabhängige Fed wegen der Zinsschritte öffentlich kritisiert.

Die Schelte Trumps kommt für die Fed zur Unzeit. Denn für die Notenbank rücke nun die schwierige Frage in den Mittelpunkt, wo der Peak sei, so Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner. "Die Fed muss die Frage beantworten, wann sie mit Zinserhöhungen aufhört." Nächste Woche entscheidet sie erneut über ihre Geldpolitik.

(APA/Reuters)

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