Bruttomieten sind um 35 Prozent gestiegen

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Symbolbild. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Seit 2008 stiegen die Mieten bei privaten Neuverträgen kräftig. In Wien sogar um 40 Prozent.

Wien. Seit 2008 sind die Bruttomieten bei privaten Neuverträgen um 35 Prozent gestiegen – doppelt so stark wie die Inflation, zeigt eine Analyse der Arbeiterkammer (AK). Zudem gebe es große Preisunterschiede zwischen privaten und sozialen Mietwohnungen. Die AK fordert deshalb in einer Aussendung eine Reform des Mietrechtsgesetzes inklusive Mietobergrenzen.

Vor allem Wien ist vom Preisanstieg bei den Mieten stark betroffen. In den vergangenen neun Jahren haben sich die Bruttomieten bei privaten Neuverträgen in der Bundeshauptstadt um 40 Prozent erhöht. Primär sind in diesem Zeitraum die Hauptmietzinse stark gestiegen, in Wien sogar um 49 Prozent, wie aus der Analyse – einer Sonderauswertung des Mikrozensus 2017 im Auftrag der AK – hervorgeht.

Die Bruttomieten (inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer) pro Quadratmeter beliefen sich 2016/17 auf 7,30 Euro bei gemeinnützigen, 7,40 Euro bei Gemeindewohnungen und 9,60 Euro bei privaten Mietwohnungen. Demnach zahlt man in privaten Mietwohnungen rund zwei Euro mehr pro Quadratmeter als in sozialen. Noch größer ist der Unterschied in Wien: Rund 11,40 Euro kostet der Quadratmeter in privaten Mietwohnungen, etwa drei Euro mehr als in gemeinnützigen bzw. Gemeindewohnungen. Die Mehrheit der Hauptmietverhältnisse gibt es in privaten Mietwohnungen. Am teuersten sind private Mietwohnungen laut Wirtschaftskammer in Salzburg, Innsbruck und Bregenz.

Die Arbeiterkammer fordert eine Mietrechtsreform mit „tauglichen Obergrenzen“. Zudem müsse mehr in geförderte Mietwohnungen investiert werden. AK-Präsidentin Renate Anderl will von der Regierung Taten sehen. Schließlich gebe es im Regierungsprogramm ein Bekenntnis zu einem gerechten Mietrecht. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2018)

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