Trump verschärft Handelskonflikt mit Türkei: Strafzölle von 50 Prozent auf Stahl

Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan
Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan REUTERS
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Der US-Präsident gab auf Twitter bekannt, dass er im Handelskonflikt mit der Türkei die Strafzölle für Aluminium und Stahl verdoppelt.

US-Präsident Donald Trump hat höhere Zölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei angeordnet. Für Aluminium-Einfuhren würden nunmehr 20 Prozent Zoll fällig, für Stahlimporte 50 Prozent, erklärte Trump am Freitag auf Twitter. Und weiter: "Unsere Beziehungen zur Türkei sind zurzeit nicht gut." Die Regierungen in Ankara und Washington streiten vor allem über die Festnahme des US-Geistlichen Andrew Brunson durch türkische Behörden. Die Ermittler werfen ihm Verbindungen zum Prediger Fethullah Gülen vor, der nach Darstellung der Regierung hinter dem Putschversuch vor zwei Jahren steht. Brunson weist die Vorwürfe zurück.

Inmitten des erbitterten Streiks ist die türkische Lira abgestürzt. Freitagvormittag hatte die Währung zwölf Prozent an Wert verloren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, ihre ausländischen Devisen einzutauschen, um dem Verfall der Lira zu begegnen: "Wenn ihr Dollar, Euro oder Gold unter dem Kopfpolster habt, geht zur Bank und tauscht es in türkische Lira. Dies ist ein nationaler Kampf", sagte er auf einer Kundgebung. Die Türkei werde diesen "Wirtschaftskrieg gewinnen."

(Reuters/Red.)

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