Moody's senkt Ausblick für österreichisches Bankensystem

Die Ratingagentur Moody's ändert den Ausblick für das österreichische Bankensystem von positiv auf stabil.

Die Ratingagentur Moody's bewertet das österreichische Bankensystem nicht mehr ganz euphorisch. Der Ausblick wird von  positiv auf stabil zurückgenommen. Als Begründung wurde die Darlehensqualität und Innenfinanzierung genannt. Die Ratingagentur erwartet, dass Verbesserungen bei der Kreditqualität moderater ausfallen und sich die Fähigkeit zur Bildung von Eigenkapital abschwächen werde, teilte sie in einer Aussendung am Mittwoch mit.

Die Ratingagentur geht in ihrem Lagebericht für das österreichische Bankensystem davon aus, dass sich die heimische Wirtschaft weiterhin robust entwickeln wird: Für dieses Jahr wird mit einem Wachstum von 3 Prozent und für 2019 mit einem Wachstum von 2,5 Prozent gerechnet, was geringfügig über der Wachstumsrate anderer, vergleichbarer Euroländer liegt. Dieses Umfeld werde die bonitätsrelevanten Fundamentaldaten der Banken stützen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen "Schocks" stärken, hieß es weiter.

"Die Darlehensperformance wird sich zwar weiter verbessern, allerdings mit geringerem Tempo als bisher, und durch diese Verlangsamung wird sich auch der positive Effekt auf die Erträge der Banken abschwächen", erläuterte Moody's Analyst Swen Metzler.

Der Anteil der Problemkredite werde bis Ende 2019 von 5,6 Prozent im Jahr 2016 und 4,4 Prozent Ende 2017 auf rund 4 Prozent zurückgehen. Auch die Risikovorsorge der Banken werde in geringerem Maße abnehmen, vor allem in Osteuropa, wo die Rückstellungen im Jahr 2017 bereits auf 61 Prozent der notleidenden Kredite zurückgeführt wurden, nach 67 Prozent im Jahr 2016.

Hinzu komme, dass sich die Eigenkapitalausstattung der österreichischen Banken "eher moderat" verbessern werde, eine Entwicklung, die auf das ausgewogene Verhältnis zwischen Erträgen, steigenden Kreditvolumina und großzügigeren Dividendenzahlungen zurück zu führen sei. Moody's geht davon aus, dass die aggregierte Kernkapitalquote (Tier-1) der österreichischen Banken bis Ende 2019 auf rund 15,3 Prozent ansteigen wird, nach 14,9 Prozent im Jahr 2017 und 14,5 Prozent im Jahr 2016.

Die Rentabilität der österreichischen Banken soll laut Moody's stabil bleiben, getragen von den niedrigen Rückstellungen für Kreditausfälle in diesem und im nächsten Jahr. Auch die Aufwand-Ertragsquote der Banken werde stabil bleiben, da Effizienzsteigerungen sich erst mittelfristig auswirken werden.

(APA)

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