Der Konzern liegt in Mexiko mit den Bauern seines Werkes nahe Puebla im Clinch. Diese klagten über eine lange Trockenheit in der Region.
VW hat bislang die im Freien geparkten Neuwagen der Fabrik im mexikanischen Puebla mit Anti-Hagel-Kanonen geschützt. Dies hat zu einer ziemlichen Verärgerung der Einwohner des Umlandes geführt. Die Bauern führen nämlich die lange Dürreperiode in der Gegend auf den Einsatz dieser Kanonen zurück. Ein Bauernvertreter erzählte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Kanonen „den Himmel buchstäblich sauber gemacht hätten und es einfach nicht mehr regne“. Den Bauern zufolge sind diesen Sommer 2000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche für Bohnen und Maispflanzen vertrocknet. Im Juni protestierten Landwirte daher vor den Toren des Werkes 120 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt. Das Unternehmen hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass die Schallwellen den Hagel lediglich in Wasser umwandeln würden. Chemische Substanzen würden nicht eingesetzt.
Nun rudert der Auto-Konzern jedoch zurück, da der Einsatz der Technologie tatsächlich äußerst umstritten ist, berichtet die "Financial Times". Volkswagen wolle nun Netze installieren, die die Neuwagen vor den Hagelkörnern schützen sollen. Das habe der Konzern bekanntgegeben. Man werde den automatischen Einsatz der Maschinen gegen den Hagel aussetzen und diese Geräte nur mehr als Alternative im Notfall verwenden. „Mit dieser Maßnahme will VW Mexiko die Wichtigkeit von nachhaltigen Beziehungen zu den Partnern in der Region zum Ausdruck bringen“, so der Konzern.
Die Fabrik in Puebla ist die zweitgrößte im VW-Konzern, die größte außerhalb von Deutschland mit einer jährlichen Produktionskapazität von 450.000 Stück. Insgesamt sind dort 15.000 Menschen beschäftigt.
Hagelunwetter stellen die Autobauer weltweit vor große Probleme, zumal die größte Anzahl der neugefertigten Wagen im Freien parken. Vor zehn Jahren verursachte ein Unwetter mit Hagel Millionenschäden im Werk in Emden. Vergangenes Jahr sind Volkswagen nach eigenen Angaben durch Hagelschlag auf Neuwagen auf den Parkplätzen des Werkes finanzielle Schäden in Höhe von 20 Millionen Dollar (17,6 Millionen Euro) entstanden.
(red./herbas)