Österreichs Liebe zum Bargeld

Frau reicht einer Marktverk�uferin einen Euro Geldschein zum Bezahlen ihrer gekaufter Ware Viktuali
Frau reicht einer Marktverk�uferin einen Euro Geldschein zum Bezahlen ihrer gekaufter Ware Viktuali(c) imago/Ralph Peters (imago stock&people)
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In Schweden könnte die bargeldlose Gesellschaft schon bald Realität sein. Anders in Österreich: In kaum einem anderen Land sind Münzen und Scheine so beliebt wie bei uns.

Der Norden macht es vor: In keinem Land der Welt verschwindet Bargeld so rasch aus dem öffentlichen Leben wie in Schweden. Papiergeld und Münzen sind in Boutiquen, Supermärkten und Kaffeehäusern so gut wie nicht mehr nötig. Oft sogar unerwünscht: Die Händler nehmen lieber Kreditkarten oder Bezahlapps als Cash. Studien prognostizieren, dass die schwedische Gesellschaft ab 2023 ohne Bargeld leben wird. Die technikaffinen Schweden verwenden lieber Karte, App oder Online-Überweisung. Laut einer Erhebung zahlen 36 Prozent nie oder höchstens einmal im Jahr bar.

Ganz anders Österreich: In kaum einem Land hat das Bargeld einen so guten Stand. Nur die Deutschen hängen ähnlich an Münzen und Scheinen. In Österreich zahlt man durchschnittlich 150 Mal im Jahr bargeldlos, in skandinavischen Ländern drei Mal so oft. Der Österreicher hat im Schnitt 89 Euro in der Geldtasche, die Deutschen sind Spitzenreiter mit 103 Euro, im Eurozonen-Schnitt sind es 65, so eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB). Schlusslichter sind die Franzosen (32) und die Portugiesen (29 Euro). Deutschland und Österreich seien besonders „cashtreu“, so die EZB.

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