Exportsteuern sollen Argentiniens Staatssäckel füllen

Die argentinische Regierung steht unter starkem Druck. Sie muss nervöse Investoren davon überzeugen, dass das Land seine Schulden zurückzahlen kann.

Argentinien will im Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise die Exportunternehmen zur Kasse bitten. Sie hätten von der drastischen Abwertung der Landeswährung Peso profitiert und sollten nun stärker zum Landesetat beitragen, kündigte Präsident Mauricio Macri am Montag an. Zudem solle die Zahl der Ministerien solle mehr als halbiert werden, um die Ausgaben zu senken.

Macri ergänzte, Exportsteuern seien zwar "eine schlechte Steuer", doch gebe es derzeit einen "Notfall". Dem Landwirtschaftsministerium zufolge könnten die Steuern für Getreide, Ölsaaten und deren Nebenprodukte gelten.

Die Regierung Macris steht unter starkem Druck. Sie muss nervöse Investoren davon überzeugen, dass das Land seine Schulden zurückzahlen kann. Seit Jahresbeginn hat die Landeswährung Peso fast 54 Prozent an Wert verloren. Sie steht vor allem wegen der hohen Inflationsrate und der schwachen Konjunktur unter Druck.

Finanzminister Nicolas Dujovne zufolge sollen die Exportsteuern bis Ende 2020 gelten. Ziel sei es, im kommenden Jahr einen ausgeglichenen Primärhaushalt zu schaffen. In diesem Jahr solle es noch ein Defizit von 2,6 Prozent geben. Beim Primärhaushalt werden die Kosten für den Schuldendienst ausgeklammert.

Die Hoffnungen ruhen zudem auf dem Internationalen Währungsfonds (IWF). IWF-Chefin Christine Lagarde und Dujovne wollen sich am Dienstag treffen, um Gespräche über eine vorzeitige Auszahlung von milliardenschweren Hilfen voranzubringen.

(Reuters)

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