Indonesien sieht Spekulanten-Attacke hinter Währungseinbruch

Die indonesische Rupiah ist in dieser Woche auf den niedrigsten Stand zum Dollar seit 20 Jahren abgerutscht. Die Zentralbank hat bereits mit Zinserhöhungen reagiert.

Indonesien vermutet eine Spekulanten-Attacke hinter dem jüngsten Kursverfall der Landeswährung Rupiah. Wirtschaftsminister Darmin Nasution sagte am Dienstag in Jakarta, die Regierung habe Hinweise auf solche Praktiken im Handel entdeckt. Zudem seien technische Probleme im Dollar/Rupiah-Handel aufgetaucht, die jedoch umgehend behoben worden seien. "Es gab Dinge, die die Abwertung weiter vorantrieben, was wir für unlogisch halten", sagte der frühere Zentralbankchef. Sie spiegele nicht den Zustand der heimischen Wirtschaft wider.

Finanzminister Sri Mulyani Indrawati kündigte an, das Handeln am Markt unter die Lupe zu nehmen und hart gegen Spekulanten durchzugreifen. Die Rupiah ist in dieser Woche auf den niedrigsten Stand zum Dollar seit 20 Jahren abgerutscht. Die Finanzmärkte befürchten, dass die Türkei-Krise auf andere große Schwellenländer wie Südafrika, Argentinien, Indien und Brasilien übergreifen könnte.

Indonesiens Zentralbank hat bereits mit Zinserhöhungen auf die Währungsschwäche reagiert, um diese attraktiver zu machen. Zudem hat die Notenbank an den Märkten mit Stützungskäufen interveniert, um die Rupiah zu stabilisieren. Um die Folgen des Kursverfalls zu dämpfen, fördert die Regierung die Nutzung von Bio-Diesel, um die in Dollar abgerechneten Öleinfuhren zu verringern. Am Mittwoch sollen außerdem Importsteuern auf hunderte Konsumgüter hinzukommen. Präsident Joko Widodo hat auf einer Kabinettssitzung am Dienstag zudem eine detaillierte Berechnung der Importgüter für geplante Infrastrukturprojekte wie Kraftwerke, Brücken oder Flughäfen angefordert, die in Dollar bezahlt werden müssen. 

(Reuters)

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