Nichts deutet auf eine Wirtschaftskrise, gar einen Crash hin. Zehn Jahre nach der Lehman-Pleite geht die Gefahr nicht von gierigen Finanzjongleuren, sondern von populistischen Politikern aus.
Wien. Vor zehn Jahren markierte der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers den Höhepunkt der Finanzkrise. Es folgten das heftigste Kursgemetzel an den Börsen seit dem Jahr 1929 und eine globale Rezession. Zehn Jahre später sieht die Situation diametral verschieden aus. Die weltweiten Börsen sind seit Jahren in einem wahren Kaufrausch und notieren in vielen Fällen in der Nähe historischer Höchststände. Aber auch abseits der Finanzwirtschaft läuft die Konjunktur in Europa, den USA und auch den meisten Schwellenländern seit Längerem rund. Für heuer erwarten die heimischen Wirtschaftsforscher erneut ein Wachstum von gut drei Prozent.
Diese lang anhaltende Schönwetterperiode lässt allerdings auch immer wieder Sorgen aufkommen, wie lang es noch so weitergehen kann. So befinden sich etwa die Börsen seit Jahresbeginn vor allem im Seitwärtsmodus. Protektionistische und populistische Ankündigungen – vor allem aus dem Weißen Haus eines Donald Trump – bringen Verunsicherung. Und laut Ökonomen könnte der Höchststand des Wirtschaftswachstums im Lauf des eben zu Ende gehenden Sommers erreicht worden sein. Doch sind das schon Anzeichen für eine sich ankündigende neue Krise?