Die Opec hat sich gemeinsam mit Russland gegen die Trump-Forderung nach einer Senkung des Ölpreises ausgesprochen. Die Nordseesorte Brent kostet wieder über 80 Dollar je Barrel.
Die Ölpreise haben am Montag kräftig zugelegt. Marktbeobachter erklärten den Anstieg mit der jüngsten Entscheidung der OPEC-Staaten und anderer wichtiger Förderländer, die Produktion vorerst nicht zu erhöhen. In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 80,06 US-Dollar (68,08 Euro). Das waren 1,26 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 1,08 Dollar auf 71,86 Dollar.
Aus Angst vor Liefer-Engpässen decken sich Anleger mit Rohöl ein. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee stieg im Laufe des Montagvormittags um bis zu 2,7 Prozent auf ein Vier-Jahres-Hoch von 80,94 Dollar (68,83 Euro) je Barrel (159 Liter). Den Experten der Rohstoff-Händler Trafigura und Mercuria zufolge könnte Brent Anfang 2019 die Marke von 100 Dollar antesten.
US-Sanktionen gegen Iran als Ursache
Grund für die Rally seien die neuen US-Sanktionen gegen das wichtige Exportland Iran, sagte Mercuria-Chef Daniel Jaeggi. Dem Weltmarkt würden dadurch zwei Millionen Barrel pro Tag entzogen. Diesen Ausfall könnten andere Förderländer nicht abfedern. Die Opec-Staaten und ihre Partner denken Insidern zufolge über eine Steigerung ihrer Fördermengen um 500.000 Barrel pro Tag nach. Bei einem Opec-Treffen am Wochenende fiel aber noch keine Entscheidung. Nach einem Treffen in der algerischen Hauptstadt Algier sprachen die OPEC-Mitglieder und andere Staaten in einer gemeinsamen Erklärung von einem "insgesamt gesunden Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage". Damit stellte sich das Kartell auch gegen US-Präsident Donald Trump, der eine Senkungen der Ölpreise fordert.
Am Donnerstag hatte eine Twitter-Nachricht des US-Präsidenten am Markt für Aufregung gesorgt. Zum wiederholten Male hatte er das Erdölkartell OPEC aufgefordert, die Rohölpreise zu senken. Trump vertritt seit längerem die Position, die OPEC treibe mit ihrer Angebotspolitik die Erdölpreise nach oben.
(APA/dpa)