Am Bau werden Arbeitskräfte knapp

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++ THEMENBILD + + QUARTIER BELVEDERE CENTRALAPA/GEORG HOCHMUTH
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Das Geschäft am Bau brummt. Bis Jahresmitte wurden drei Prozent neue Jobs geschaffen. Die Bruttolöhne stiegen um 6,6 Prozent.

Nach Jahren der Schwäche ist die Bauwirtschaft in Hochstimmung. Im ersten Halbjahr gab es ein nominelles Umsatzplus von zwölf Prozent. Es gibt auch genug Aufträge, sodass für das ganze Jahr ein starkes Wachstum zu erwarten ist, heißt es im Branchenbericht der Bank Austria. Im Vorjahr hatte es schon einen Anstieg um acht Prozent gegeben, heuer dürfte das Wachstum noch stärker ausfallen.

Das gute Geschäft schlägt sich in mehr Jobs und einer besseren Bezahlung nieder. Die Bruttolöhne seien in den ersten sechs Monaten um 6,6 Prozent gestiegen. Das wiederum dürfte 2019 die Euphorie etwas bremsen, erwartet UniCredit Bank Austria Ökonom Günter Wolf. Die Hohe Auslastung führe zu höheren Kosten, was die Nachfrage dämpfen werde. Steigen auch die Zinsen, was zu erwarten sei, dann wird auch die Finanzierung der Projekte teurer.

62.000 neue Wohnungen

"Bis Juli wurden rund drei Prozent neue Arbeitsplätze im Sektor geschaffen, so viele wie zuletzt Mitte der 1990er Jahre", schreibt Wolf in einer Aussendung am Montag. Nur mehr 14.600 Personen mit Bauberufen waren im August arbeitslos gemeldet, die niedrigste Zahl seit August 2012. Am Bau herrsche deutliche Arbeitskräfteknappheit.

2018 dürften in Österreich über 62.000 neue Wohnungen entstehen, "womit sich auch der bereits vorhandene Nachfrageüberhang am heimischen Wohnungsmarkt verkleinern würde. Das heißt nicht, dass auf regionaler Ebene, besonders in den Ballungsräumen, alle Angebotslücken geschlossen werden können", schränkt Wolf ein.

Die Unternehmen investieren heftig in neue Gebäude. Auch die Bundesimmobiliengesellschaft BIG will ihre Investitionen 2018 und 2019 um über 20 Prozent ausweiten. Das führt zu einem starken Anstieg beim Bau von Wirtschaftsgebäuden.

Im Tiefbau hat es heuer bisher ebenfalls ein zweistelliges Plus gegeben, Hoffnung auf Wachstum nähren die erwarteten Mehrausgaben für Investitionen der ÖBB und der Asfinag, die zusammen laut Budgetbericht der Bundesregierung 2018 um acht Prozent und 2019 um knapp 15 Prozent steigen sollen, so Wolf. Auch die E-Wirtschaft dürfte verstärkt in den Netzausbau und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen investieren. Die Telekomindustrie dürfte dank Breitbandmilliarde stark investieren.

(APA)

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