Kaum ist das neue Freihandelsabkommen in Nordamerika unter Dach und Fach, nimmt US-Präsident Donald Trump die Handelspolitik von Indien und Brasilien ins Visier.
Im Gespräch mit Journalisten sagte US-Präsident Donald Trump anlässlich der Feierlichkeiten zur Einigung über das "USMCA" genannte überarbeitete NAFTA-Abkommen mit Kanada und Mexiko, Indien und Brasilien gehörten zur länger werdenden Liste von Ländern, die aus seiner Sicht die USA im bilateralen Handel unfair behandeln.
"Indien verlangt von uns riesige Zölle. Wenn wir Harley Davidson Motorräder oder andere Dinge nach Indien schicken, verlangen sie sehr, sehr hohe Zölle", sagte Trump. Er habe das Thema im Gespräch mit Indiens Premier Narendra Modi angesprochen, dieser habe zugesagt, er werde die Zölle "sehr substanziell" verringern.
Aus dem Büro Modis gab es zwar kurzfristig keine Reaktion darauf, zuletzt hat die indische Regierung aber ihre protektionistischen Maßnahmen verstärkt und auf zahlreiche Produkte die Importzölle erhöht, um ihr Programm "Made in India" zu fördern.
Nach seiner Kritik an Indien nahm sich Trump Brasilien vor, die zweitgrößte Wirtschaft am Kontinent. "Brasilien ist noch so ein Fall. Sie verlangen von uns, was sie wollen", sagte er. "Wenn Sie manche Firmen fragen, sagen die, dass Brasilien zu den härtesten der Welt gehört, vielleicht das härteste der Welt". Brasilien ist grundsätzlich eine sehr verschlossene Wirtschaft und hatte zuletzt mit den USA Handelskonflikte über Produkte wie Ethanol und Stahl.
Brasiliens Außenhandelsminister Abrao Neto bezeichnete die Handelsbeziehungen mit den USA als "sehr positiv". In den vergangenen zehn Jahren habe die USA einen Handelsüberschuss von 90 Milliarden Dollar im Warenverkehr und von 250 Milliarden Dollar bei Waren und Dienstleistungen zusammen gehabt.
(Reuters)