Fachkräftemangel: Gehälter für Hochqualifizierte steigen weiter spürbar an

Computer technician performing maintenance on computer networking equipment PUBLICATIONxINxGERxSUIxA
Computer technician performing maintenance on computer networking equipment PUBLICATIONxINxGERxSUIxA(c) imago/PhotoAlto (Fr�d�ric Cirou)
  • Drucken

Die erwartete Steigerung der Produktivität trifft nicht ein. Die Stagnation wird durch die alternde Bevölkerungsowie geringere Ausgaben für Bildung und Ausbildung weiter forciert.

Das aktuelle globale Wirtschaftswachstum hat nicht zu einer verbesserten Produktivität geführt. Stattdessen nimmt die Diskrepanz zwischen dem Know-how der Fachkräfte und den von den Unternehmen benötigten Qualifikationen zu. Das zeigt der Hays Global Skills Index, der die Arbeitsmärkte in 33 Ländern untersucht hat und die Möglichkeit von Unternehmen misst, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Folgerichtig steigen auf den Arbeitsmärkten die Gehälter für Hochqualifizierte in wissensintensiven Industrien wie der Hightech-Branche weiter spürbar an.

Der leichte Rückgang beim Gesamtindex von 5,3 auf 5,4 verspricht keine Entwarnung. Ein Wert größer 5,0 verweist auf einen wachsenden Druck auf dem globalen Arbeitsmarkt. Dieser ist vor allem in dem zunehmenden Missverhältnis zwischen den vorhandenen und den von Unternehmen nachgefragten Kompetenzen der Fachkräfte begründet. So lässt sich für die Hälfte der bewerteten Märkte (16 von 33) feststellen, dass einer wachsenden Anzahl offener Stellen eine höhere Langzeitarbeitslosigkeit gegenübersteht.

(c) Hays

Produktivität legt nur schwach zu

Vor allem für Europa, den Nahen Osten und Amerika zeigt der Index zudem ein schwaches Produktivitätswachstum auf. Dadurch haben sich Investitionen in Arbeit und Kapital verringert. Diese Stagnation wird durch die alternde Bevölkerung, einen sinkenden Welthandel sowie geringere Ausgaben für Bildung und Ausbildung weiter forciert. "Durch technologische Entwicklungen wie die künstliche Intelligenz oder Machine Learning werden die Lücken zwischen den Fertigkeiten der Fachkräfte und dem von den Unternehmen benötigten Know-how noch schwieriger zu schließen sein. Daher müssen Unternehmen deutlich stärker in Bildung und Ausbildung direkt am Arbeitsplatz investieren", bilanziert Dirk Hahn, Vorstand der Hays AG, die Ergebnisse des aktuellen Index.

Der Index basiert auf einer Analyse von sieben Indikatoren, welche die Situation der jeweiligen Arbeitsmärkte durchleuchten. Zu diesen Indikatoren zählen das Bildungsniveau, die Flexibilität der Arbeitsmärkte und das Gehaltsniveau sowie das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei Fachkräften. Je höher der Index auf der Skala von 0 bis 10 liegt, umso angespannter ist der jeweilige Arbeitsmarkt.

Hays Global Skills Index

Im Hays Global Skills Index werden für jedes Land Noten von 0 bis 10 vergeben, mit denen die Bedingungen auf dem jeweiligen Arbeitsmarkt bewertet werden. Die Note berechnet sich auf der Grundlage einer Analyse von sieben gleich gewichteten Indikatoren. Jeder Indikator steht für einen eigenen Arbeitsmarktfaktor wie z. B. Bildungsniveau, Flexibilität des Arbeitsmarktes und Lohndruck.

Eine Gesamtnote über 5,0 steht für eine überdurchschnittlich angespannte Arbeitsmarktlage. Eine Note unter 5,0 bedeutet, dass die Arbeitsmarktlage sich gegenüber dem Durchschnitt entspannt hat.

(red./herbas)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.