OECD ortet "beträchtliche" Hürden für Frauen auf Österreichs Arbeitsmarkt

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"Die Politikverantwortlichen sollten in Erwägung ziehen, die steuerlichen Anreize für Teilzeitarbeit einzuschränken", empfiehlt die OECD.

Die OECD hat am Mittwoch in ihrem Wirtschaftsausblick auch Österreich unter die Lupe genommen. Der Arbeitsmarktpolitik stellt sie ein gemischtes Zeugnis aus: Der Fachkräftemangel werde unter anderem durch die Zuwanderung ausländischer Kräfte und die steigenden Erwerbsquoten von Frauen und älteren Menschen abgefedert. Die Hindernisse für Vollzeitbeschäftigung seien für Frauen aber „nach wie vor beträchtlich“ und dafür mitverantwortlich, dass viele nach einer Geburt ganz oder teilweise aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

„Die Politikverantwortlichen sollten in Erwägung ziehen, die steuerlichen Anreize für Teilzeitarbeit einzuschränken, um die derzeit relativ geringe Erwerbsbeteiligung der Frauen zu erhöhen“, so die Organisation. Und noch einen Tipp richtet sie an die Regierung: Sie könnte mehr Ineffizienzen bei Bildung, Gesundheitsvorsorge und öffentlicher Verwaltung abstellen und das Geld für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie frei machen.

Wachstum bleibt „robust“

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich seien positiv: Das Wachstum bleibt demnach „robust“, wird sich aber in den kommenden beiden Jahren verlangsamen. Das Beschäftigungswachstum bleibe „solide“, die Inflation mit zwei Prozent „moderat“. „Das breit basierte Wachstum beruht auf einer kräftigen Nachfrage im In- und Ausland.“
Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsame sich ebenfalls, so die OECD. In den kommenden zwei Jahren werde die Wirtschaftsleistung nur noch um je 3,5 Prozent zulegen. Im Frühsommer war sie für 2018 und 2019 von 3,7 Prozent ausgegangen. (APA/red.)

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