Nationalbank revidiert Wachstumsprognose nach unten

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Österreichs Wirtschaft soll im Gesamtjahr 2018 um 2,7 Prozent wachsen. Zuvor hat die OeNB noch ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2018 nach unten revidiert. Sie rechnet nun mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,7 Prozent zum Vorjahr, heißt es in einer Aussendung vom Mittwoch. Ein OeNB-Sprecher begründete den Schritt auf APA-Anfrage mit der "historischen Revision von Daten".

Auch die Zahl für 2017 wurde aufgrund dessen auf 2,7 Prozent gesenkt. Ende August war die OeNB für beide Jahre noch von einem Wachstum von jeweils 3,1 Prozent ausgegangen. An der grundsätzlichen Einschätzung der OeNB der heimischen Konjunktur ändere die Revision aber nichts, so der Sprecher.

So stellt die OeNB der österreichischen Wirtschaft weiterhin ein gutes Zeugnis aus, auch wenn der Zenit der laufenden Hochkonjunkturphase bereits überschritten sein dürfte. Der Außenhandel habe sich im Jahresverlauf weiter robust gezeigt, vor allem wegen der guten Entwicklung in Zentral-, Ost- und Südosteuropa.

Zudem unterstützen ein starkes Beschäftigungswachstum sowie die im Vergleich zum Vorjahr höheren Lohnabschlüsse das Konsumwachstum, erläutert die OeNB. Von Unternehmensseite zeichne sich überdies wegen der überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung sowie der "ausgezeichneten finanziellen Lage der Unternehmen" eine weitere Ausweitung der Investitionen in den kommenden Monaten ab.

Wachstumsdynamik hat nachgelassen

Dennoch dürfte die Wachstumsdynamik zum Jahreswechsel etwas nachlassen. Für das vierte Quartal 2018 prognostiziert die Notenbank ein reales BIP-Wachstum von 0,4 Prozent zum Vorquartal. Das ist nur in etwa halb so viel wie im Schlussquartal 2017, als der Wachstumshöhepunkt erreicht wurde. Damals lag das BIP-Plus laut OeNB-Daten bei 0,9 Prozent. Im Vergleich zur Vorjahresperiode beläuft sich das Wachstum auf 2,2 Prozent, nach 3,0 Prozent im vierten Quartal 2017.

Gründe für die offenbar schwächere Entwicklung im Schlussquartal 2018 sieht die Notenbank unter anderem in einem gebremsten privaten Konsum. Dieser werde von der geringeren Zahl an Pkw-Neuzulassungen gedämpft. Da sich die Neuwagenkäufe seit September deutlich verteuert haben, sind diese im September und Oktober eingebrochen, heißt es in der Aussendung. Seit September gelten verschärfte Abgastests, die sich in einer höheren Normverbrauchsabgabe (NOVA) niederschlagen.

Auch bei den Investitionen sieht die OeNB eine leichte Abschwächung der Dynamik. So seien im dritten Quartal die Bauinvestitionen leicht zurückgegangen. Auch die Zahl der Baubewilligungen sei im ersten Halbjahr 2018 gefallen. Der Entwicklung gingen jedoch zwei sehr starke Jahre voraus.

Zum Start des Jahres 2019 dürfte die Konjunktur aber wieder etwas Fahrt aufnehmen. Die Prognose für das Wachstum im ersten Quartal 2019 beläuft sich auf 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Positiv dürfte hier die "steuerliche Entlastung durch den Familienbonus" wirken. Ob sich im Zuge der Revision der Wachstumsprognose für 2018 auch die Schätzung für 2019 ändere, sei noch offen, sagte der OeNB-Sprecher.

(APA)

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