OMV-Chef: "Haben bisher nur Geld ausgegeben"

Rainer Seele führt die OMV über Russland und den Nahen Osten nach Asien. Spätestens 2025 soll der Konzern doppelt so viel produzieren wie zuletzt.
Rainer Seele führt die OMV über Russland und den Nahen Osten nach Asien. Spätestens 2025 soll der Konzern doppelt so viel produzieren wie zuletzt.(c) Clemens Fabry (Clemens Fabry)
  • Drucken

OMV-Chef Rainer Seele spricht über die Illusion einer erdölfreien Zukunft, die Manipulationen der USA, die Liebe der Russen zum Euro und die Ungeduld, die ihn umtreibt.

Die Presse: Das Ölgeschäft kommt zunehmend unter Druck. Benzin gilt an Tankstellen als Auslaufmodell, die heimische Regierung hat die „erdölfreie Zukunft“ ausgerufen. Müssen wir uns Sorgen machen um die OMV?

Rainer Seele:
Nein, ich kann mir eine Zukunft ohne Öl schwer vorstellen. Der Ausblick in Asien ist auch viel besser als in Europa. Aber wir werden künftig Erdöl sicher weniger verbrennen und stärker als Rohstoff in der Chemieindustrie einsetzen. Die OMV entwickelt sich ohnedies schnell zum Gaskonzern. Egal, ob in Russland, Rumänien oder zuletzt in Malaysia, die meisten unserer neuen Projekte spielen im Gasgeschäft, weil die Prognose langfristig besser ist.

Sie werben damit, die OMV breiter aufgestellt und rentabler gemacht zu haben. Warum kommt das an den Börsen nur so langsam an?

Bisher haben wir nur Geld ausgegeben. Jetzt müssen die Aktionäre sehen, dass wir damit gut verdienen können. Das letzte Quartal war schon sehr erfolgreich. Wir können die Akquisitionen und die erhöhte Dividende aus dem Cashflow bezahlen. Aber natürlich hätte es an der Börse besser laufen müssen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

OMV-Chef Rainer Seele.
Österreich

OMV-Chef Seele sieht „Zeit der Ernte“ gekommen

Mit der Milliardeninvestition in eine arabische Raffinerie werde das teilstaatliche Unternehmen auch im Nahen Osten ein „integrierter Energiekonzern“, sagt Seele. In nächster Zeit werde es nun keine weiteren Käufe geben.
OMV-Chef Rainer Seele führt den teilstaatlichen Wiener Energiekonzern in den Nahen und Fernen Osten. Am Sonntag stieg er mit 15 Prozent beim viertgrößten Raffineriestandort der Welt in Abu Dhabi ein.
Economist

OMV nähert sich Asien mit Milliarden

Der Energiekonzern OMV kauft sich für 2,5 Mrd. Dollar ins Raffineriegeschäft seines Kernaktionärs Abu Dhabi ein. Der Schritt passt perfekt in die Expansionsstrategien der beiden Partner.
Unternehmen

OMV schließt Milliarden-Deal in Abu Dhabi ab

Der österreichische Energiekonzern OMV kauft um 2,5 Milliarden Dollar 15 Prozent an der Raffinerie in Abu Dhabi.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.