Soll der Siemens-Chef in Saudiarabien auftreten?

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Trotz der internationalen Kritik an Saudiarabien tritt Siemens-Chef Joe Kaeser heute auf einer Konferenz des saudischen Staatskonzerns Saudi Aramco auf.

Siemens ist ein wichtiger Auftragnehmer der saudiarabischen Regierung und baut unter anderem an der U-Bahn in der Hauptstadt Riad. Bis 2030 sieht der Münchner Konzern, der in dem Land 2000 Mitarbeiter beschäftigt, Chancen auf weitere Aufträge im Volumen von 30 Milliarden Dollar. Trotz der internationalen Kritik an Saudiarabien tritt Siemens-Chef Joe Kaeser am Montag auf einer Konferenz des Staatskonzerns Saudi Aramco auf.

Ein Sprecher des Münchner Industriekonzerns bestätigte am Sonntag Kaesers Teilnahme an der Konferenz "in-Kingdom Total Value Add (iktva)" für Zulieferer von Saudi Aramco in Dammam am Persischen Golf.

Kaeser treffe sich in Saudiarabien nur mit Vertretern des Unternehmens. Mit Regierungsvertretern werde er nicht zusammentreffen. Kaeser sei ohnehin auf einer Reise in den Nahen Osten, wo er auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten Kunden und Geschäftspartner treffen werde. Auch der Chef des Schweizer Rivalen ABB, Ulrich Spiesshofer, nimmt an der Konferenz teil.

Vor vier Wochen hatte Kaeser seine Reise zu einer von der Regierung des Ölstaates ausgerichteten Investoren-Konferenz in letzter Minute abgesagt. Kurz zuvor hatte Saudiarabien nach wochenlangen Dementis eingestanden, dass der regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi im Konsulat des Königreichs in Istanbul getötet wurde. Sein Rückzieher sei "die sauberste, aber nicht die mutigste Entscheidung" gewesen, schrieb Kaeser damals auf dem Karriereportal LinkedIn. Er habe lange mit sich gerungen hinzufahren und das Thema Khashoggi auf der Konferenz anzusprechen.

(Reuters)

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