Gewerkschaft ist dezidiert gegen eine Senkung der Körperschaftssteuer. Die Gewerkschaft sehe darin ein weiteres Geschenk der Regierung an die Industrie.
Die Für und Wider einer KÖSt-Senkung entzweien Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zusehends. Nachdem Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (ÖVP) am Donnerstag nach einer Senkung auf höchstens 19 Prozent rief, wurde von der Gewerkschaft das dezidierte Nein zu einer KÖSt-Senkung bekräftigt. Arbeitgeber würden über Gebühr profitieren, so die Kritik.
"Die schwarzblaue Regierung macht ununterbrochen Geschenke an die Industrie wie etwa den 12-Stunden-Tag, die Senkung der AUVA-Beiträge oder die Machtverschiebung in der Sozialversicherung. Bei der Steuerreform müssen endlich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Zug kommen", forderte Barbara Teiber, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) in einer Aussendung. "Alles andere würde erneut beweisen, dass es sich um eine Regierung der Wirtschaftseliten und Konzerne handelt."
Einer GPA-Rechnung zufolge würden "etwa fünf Prozent der gewinnstärksten Kapitalgesellschaften etwa 80 Prozent des KÖSt-Aufkommens zahlen". Eine allgemeine Senkung der KÖSt "würde daher nur den Wirtschaftseliten zugutekommen", so Teiber. Eine Steuerreform müsse die meistbelasteten Faktoren entlasten: Arbeit und Konsum. Zudem müsse die Kalte Progression ein Ende haben, so die Gewerkschafterin.
Aus Sicht des ÖVP-Wirtschaftsbundes, dem Mahrer ebenso vorsteht, hingegen müsse der wirtschaftspolitische Fokus auf einer Senkung der Unternehmenssteuern und einer Vereinfachung des Steuersystems liegen, so Wirtschaftsbund-Generalsekretär René Tritscher in einer Aussendung am Donnerstag.
(APA)