Warmer Winter senkte 2018 den Gasverbrauch

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THEMENBILD-PAKET: RAFFINERIE / OMVAPA/HANS KLAUS TECHT
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Warmer Jänner, kalter März – der Vorjahreswinter brachte ungewöhnliche Temperaturen, war in Summe jedoch milder als jener zuvor. Im Sommer sorgte Trockenheit für weniger Wasserkraft und steigende Stromimporte.

Wien. Der Gasverbrauch sank in Österreich im Vorjahr vor allem wegen des relativ wärmeren Winters, der Stromverbrauch legte hingegen leicht zu. Dies geht aus Daten der Energieregulierungsbehörde E-Control hervor. Die Stromproduktion sank, Rückgänge gab es dabei sowohl bei den Wärmekraftwerken als auch in der Wasserkraft, bei der sich die Trockenheit in der zweiten Jahreshälfte auswirkte.

Die Gasabgabe an Endkunden – inklusive Kraftwerke und Industrie – sank um 4,7 Prozent auf 90.681 Gigawattstunden (GWh). Den größten Rückgang gab es im Jahresverlauf im vergleichsweise warmen Jänner 2018 mit minus 28,5 Prozent, den größten Zuwachs mit plus 26,4 Prozent im März, der kälter war als im Jahr davor. Höher war die Gasabgabe auch im Februar und Dezember. Die Witterung wirkt sich auch auf den Verbrauch in Gaskraftwerken aus, in denen gleichzeitig Wärme produziert wird. Die Erdgasproduktion sank in Österreich um 17,6 Prozent auf rund 11.100 GWh.

Der Stromverbrauch (ohne Pumpspeicherung) stieg leicht um 0,3 Prozent auf 71.342 GWh. Weniger Strom verbraucht wurde im Jänner (minus 5,9 Prozent) und im Februar (minus 1,4 Prozent). In allen anderen Monaten gab es Zuwächse.

Die Stromerzeugung sank um 3,7 Prozent auf rund 67.500 GWh. Dabei ging die Produktion aus Wasserkraft um 2,2 Prozent auf rund 37.700 GWh zurück. In den Laufkraftwerken an den Flüssen wurde im Gesamtjahr mit etwas über 24.000 GWh um 5,5 Prozent weniger elektrische Energie erzeugt, in den Speicherkraftwerken um rund 4,2 Prozent mehr.

Nach einem kräftigen Plus zu Jahresbeginn wirkt sich die Trockenheit in der zweiten Jahreshälfte negativ aus. Die Stromnettoimporte stiegen laut E-Control daher um 37 Prozent auf rund 8950 GWh. Bis zu 10.000 GWh seien aber nicht unüblich, wenn die Kraftwerke in Österreich normal liefen. Mehr als die Hälfte der Importe kamen aus Deutschland (rund 15.000 GWh), gefolgt von Tschechien (10.900 GWh). Die meisten physikalischen Stromexporte gingen in die Schweiz (rund 5500 GWh).(APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.02.2019)

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