Brexit bringt Ansiedlungen nach Wien

Im Vorjahr zählte Wien 221 Betriebsansiedlungen aus dem Ausland – und damit so viele wie noch nie zuvor.
Im Vorjahr zählte Wien 221 Betriebsansiedlungen aus dem Ausland – und damit so viele wie noch nie zuvor.(c) APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
  • Drucken

17 Firmen aus Großbritannien zog es 2018 in die Bundeshauptstadt.

Wien. Die Bundeshauptstadt ist bei internationalen Konzernen offenbar gefragt: Im Vorjahr zählte Wien 221 Betriebsansiedlungen aus dem Ausland – und damit so viele wie noch nie zuvor. Allein im Vergleich zu 2017 ließen sich 30 Unternehmen mehr nieder. Auffällig hierbei: Der anstehende Brexit schlägt sich schon in der Statistik nieder. Denn hinter Deutschland mit 39 Projekten landete Großbritannien 2018 bereits auf dem zweiten Platz in der Liste der zehn wichtigsten Herkunftsländer. 17 Betriebe aus dem Vereinigten Königreich zog es neu nach Wien. 2017 waren es erst sieben, was dem achten Platz im Top-Ten-Ranking entsprach.

1753 neue Jobs

Ob Wien von der Abwanderung infolge des bevorstehenden EU-Austritts Großbritanniens überdurchschnittlich profitiert, wollte Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, vor Journalisten nicht einschätzen. „Wir sind sicher nicht die Einzigen. Aber wir dürfen zufrieden sein, weil wir sehen: Es gibt Bewegung.“ Vergleichszahlen zu anderen Metropolen gebe es aber nicht. Die Wirtschaftsagentur betreut Firmen, die in Wien ihre Zelte aufschlagen wollen.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke betonte, dass mit 221 Ansiedlungen aus dem Ausland der inzwischen achte Rekord in Folge gelungen sei. Dadurch seien im Jahr 2018 Investitionen in der Höhe von 231,68 Mio. Euro ausgelöst worden und 1753 neue Arbeitsplätze entstanden. Stolz ist Wien in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die Mehrheit – 57 Prozent – aller in Österreich stattgefundenen Ansiedlungen (389) in der Bundeshauptstadt stattgefunden haben. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Heimische Industrie rechnet nicht mit Brexit-Pleiten

Großbritannien liegt lediglich auf Platz neun der Exportländer.
International

BMW könnte bei hartem Brexit Motorenbau nach Steyr verlagern

Bei BMW ist endgültige Entscheidung, ob im Zuge des Brexit ein Teil der Motorenproduktion von Hams Hall in England nach Steyr verlagert wird, noch nicht gefallen. "Wir bereiten uns darauf vor, dazu in der Lage zu sein", sagt Vorstand Peter Schwarzenbauer.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.