Umstrittene 380 kV-Leitung in Salzburg darf gebaut werden

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Das Bundesverwaltungsgericht in Wien bestätigt die  Umweltverträglichkeit eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Republik: die 380-kV-Hochspannungsleitung im Bundesland Salzburg. 800 Millionen Euro werden nun investiert.

Die umstrittene 380-kV-Hochspannungsleitung im Bundesland Salzburg darf gebaut werden. Wie das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) am Dienstag mitteilte, hat der Richtersenat die Beschwerden gegen das geplante Projekt abgewiesen. Das öffentliche Interesse an der Stromversorgung und der Lückenschluss im österreichischen Hochspannungsnetz würden im Verhältnis zum Naturschutz überwiegen.

Zudem seien im Berufungsverfahren keine Auswirkungen auf die Umwelt festgestellt worden, die schwerer wiegen würden als bereits im UVP-Verfahren berücksichtigt. Einige Auflagen wurden allerdings abgeändert, angepasst oder ergänzt. Zudem haben die Richter des BVwG in zwei Punkten eine Revision beim Verwaltungsgerichtshof zugelassen. Zum einen in Hinblick auf die Frage der Zuständigkeit in einem bundesländerübergreifenden Projekt und zum anderen in der Frage der Auswirkungen eines EuGH-Urteils vom vergangenen Herbst betreffend Rodungen für Stromleitungstrassen.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck spricht von einem "klaren  Signal für eine positive Zukunft des  Wirtschaftsstandortes und die Entscheidung für eine positive Weiterentwicklung unseres Landes". Die 380-kV-Salzburgleitung sei eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Gegenwart und ersetzt die 220-kV-Leitung vom Netzknoten St. Peter am Hart zum Netzknoten Tauern bei Kaprun. „Österreich nimmt auch am Strommarkt einen wichtigen Platz im Herzen Europas ein. Um Versorgungssicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, braucht Österreich eine moderne Infrastruktur mit zuverlässigen Stromnetzen. Gerade für den Wirtschaftsstandort Österreich ist ein integrierter und leistungsstarker Energiemarkt von essentieller Bedeutung“, sagte die Wirtschaftsministerin.

Projekt sichert Tausende Jobs

Das Umweltverträglichkeitsprüfungs-Verfahren zur 380-kV-Freileitung lief seit mehr als sechs Jahren. "Aufgrund der hohen Dringlichkeit der Salzburgleitung werden wir so rasch wie möglich mit dem Bau beginnen“, erklärten Gerhard Christiner und Thomas Karall, Vorstände des überregionalen Stromnetzbetreibers Austrian Power Grid (APG). Das Investitionsvolumen beläuft sich, auch aufgrund der langen Verfahrensdauer, auf inzwischen rund 800 Millionen Euro. Damit können laut einer Studie des Industriewissenschaftlichen Institutes über die Bauzeit rund 7000 Arbeitsplätze in Österreich geschaffen werden, etwa 2250 davon alleine in Salzburg.

In einigen Abschnitten können Leitungen der Salzburg Netz GmbH mit der neuen Salzburgleitung mitgeführt werden. Teil des Projekts ist zudem die Demontage alter 220-kV-Leitungen der APG. „In Summe wird es in Salzburg künftig 65 Leitungskilometer und 229 Maste weniger geben als heute“, erklärt Salzburgleitung-Projektleiter Wolfgang Hafner.

Der Neubau umfasst eine Länge von 128 Kilometern zwischen den Umspannwerken Salzburg in Elixhausen (Flachgau) und Tauern in Kaprun (Pinzgau). Wichtiger Teil des Projektes sind neue Abstützungen der Verteilnetzte in Oberösterreich durch das neue Umspannwerk Wagenham und in Salzburg mit dem neuen Umspannwerk Pongau. Die Trassenführung der 380-kV-Salzburgleitung verläuft so, „dass die Auswirkungen auf Mensch und Natur so gering wie möglich sind“, so Hafner.

(APA)

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