Husky-KTW schließt Werk mit 196 Mitarbeitern im Waldviertel

Der Kunststofftechnik-Konzern Husky will seine Fertigung aus Waidhofen an der Thaya abziehen. Die Gewerkschaft kritisiert die "überfallsartige" Schließung.

Husky-KTW hat die Schließung des Werkes in Waidhofen an der Thaya bis Ende 2019 am Freitagnachmittag in einer Aussendung bestätigt und "umfassende Unterstützung" für die betroffenen Mitarbeiter angekündigt. Für Details sei es noch zu früh, sagte eine Unternehmenssprecherin mit Verweis auf laufende Gespräche mit dem Betriebsrat. Aktuell seien am Standort 196 Personen beschäftigt.

Wie die Unterstützung für die Mitarbeiter aussehen soll, blieb offen. "Wir haben viele Möglichkeiten und kennen das Endresultat der Verhandlungen noch nicht", sagte die Husky-Sprecherin. Denkbar sei zum jetzigen Zeitpunkt auch, dass einige Arbeitnehmer am Standort in Waidhofen bleiben können. "Das liegt auch daran, ob die Mitarbeiter unsere Angebote annehmen", betonte die Sprecherin. Welche Funktionen etwaige verbleibende Beschäftigte im Waldviertel erfüllen könnten, wurde offen gelassen.

In einer Aussendung betonte Husky, sich der Herausforderung, "die diese Schließung für die betroffenen Mitarbeiter mit sich bringt" bewusst zu sein. Die Übernahme von KTW im Jahr 2011 sei "eine bedeutende Initiative für Husky" gewesen. "Ziel dieser Übernahme war es, Huskys unangefochtenen Ansatz für den industriellen Spritzguss mit KTWs Anwendungserfahrung zu kombinieren", hielt das Unternehmen fest.

In jüngster Zeit liege der Fokus mit dem "Betriebsmodell der nächsten Generation" auf der Digitalisierung. Dieses Modell ziele unter anderem auf "Lösungen mit unübertroffener Geschwindigkeit und Flexibilität" ab und bringe eine Senkung der Gesamtkosten. "Um diese Fortschritte optimal zu nutzen, haben wir beschlossen, unsere Spezialverschluss-Aktivitäten besser in die Kernprozesse von Husky in der Tschechischen Republik, Luxemburg und Bolton (in Kanada, Anm.) zu integrieren", wurde betont.

Dazu gehöre auch die Errichtung einer Testanlage am Standort Luxemburg. "Durch die Schaffung fokussierter Kompetenzzentren und die effektivere Nutzung unserer kollektiven Fähigkeiten wollen wir unseren Kunden schnellere Lieferungen, eine auf Anhieb angemessene Qualität und Effizienzverbesserungen bieten, die es uns ermöglichen, eine breitere Palette von Anwendungen anzubieten. Daher wird das Werk KTW Austria bis Ende 2019 geschlossen", schrieb der Produzent von Spritzgussformen.

(APA)

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