Neue Kontrollore für die OMV

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In den Aufsichtsrat der OMV werden fünf neue Mitglieder einziehen. Neben Öbag-Chef Schmid auch Ex-Finanzminister Schelling.

Wien. Die endgültige Entscheidung wird zwar erst die Hauptversammlung der OMV am 14. Mai treffen. Da die Staatsholding Öbag und die arabische Beteiligungsgesellschaft Mubadala (früher Ipic) dort zusammen die Mehrheit halten, dürfte das allerdings nur eine Formsache sein. Der Personenvorschlag, der von der Öbag erstellt und vom derzeitigen OMV-Aufsichtsrat dieser Tage

bgesegnet wurde, dürfte also problemlos durchgewinkt werden.
Für das Kontrollgremium des heimischen Öl- und Gaskonzerns bedeutet das eine deutliche Veränderung. Denn mit fünf neuen Mitgliedern wird jeder dritte Posten des Aufsichtsrats neu besetzt. Bis auf zwei werden alle Vertreter, für die die Öbag das Vorschlagsrecht hat, dabei gewechselt. Im Kontrollgremium verbleiben von den österreichischen Kapitalvertretern nur der Grazer Uni-Professor und Ex-Shell-Manager Karl Rose sowie der ehemalige Procter-&-Gamble-Manager Wolfgang Berndt.

Aber auch die neu einziehenden Aufsichtsräte können großteils auf viel Erfahrung in der Wirtschaft verweisen. So findet sich darunter erwartungsgemäß Öbag-Chef Thomas Schmid selbst und – wie bereits vor einigen Tagen durchgesickert – Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling, der vor seiner Politikkarriere Chef von XXX-Lutz war. Letzterer wird dem Vernehmen nach seine Beratertätigkeit für das Gazprom-Projekt Nord Stream 2 deswegen einstellen.

Berndt als neuer Aufsichtsratschef?

Darüber hinaus finden sich auf der Liste Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group, Tyrolit-Geschäftsführer Christoph Swarovski und Stefan Doboczky, Chef des Faserherstellers Lenzing. Swarovksi gilt als enger Vertrauter von Schmid, durch Doboczky ergibt sich wiederum eine Querverbindung zu Lenzing-Mehrheitseigentümer B&C, die sich ja als private österreichische Industrieholding versteht.

Spannend wird die Frage, wer künftig als Nachfolger von Ex-Siemens-Chef Peter Löscher den OMV-Aufsichtsratsvorsitz innehaben wird. Schmid erklärte unlängst, ins Präsidium einziehen zu wollen. Dass er wie beim Verbund beabsichtigt (Hauptversammlung am 30. April) damit auch den Vorsitz übernimmt, gilt jedoch nicht als sicher. Hier könnte aus Gründen der Kontinuität mit Wolfgang Berndt auf einen der beiden verbleibenden österreichischen Kapitalvertreter gesetzt werden. (auer/jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2019)

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