Kongresstourismus stabil auf hohem Niveau

Für die heimische Tagungswirtschaft war auch 2018 ein solides Jahr.

Die heimische Tagungswirtschaft hat 2018 laut Austrian Convention Bureau (ACB) in etwa gleich abgeschlossen wie im Jahr davor. Die Zahl der Seminare, Firmenevents und Kongresse sank zwar leicht um 1,2 Prozent auf 21.381 Veranstaltungen; nahezu unverändert blieb aber die Zahl der erneut rund 1,7 Millionen Teilnehmer (plus 0,2 Prozent) und der etwa 3,49 Millionen generierten Nächtigungen (plus 0,1 Prozent).

Das geht aus dem aktuellen Meeting Industry Report Austria (MIRA) hervor, den die nationale Tourismusmarketingorganisation Österreich Werbung (ÖW) am Mittwoch gemeinsam mit dem ACB präsentierte. "Nach dem Erfolg 2017 war das ein weiteres solides Jahr", resümierte ÖW-Chefin Petra Stolba. Internationale Kongresse (plus 3,8 Prozent) und Seminare (plus 2,2 Prozent) erlebten von der Anzahl der Veranstaltungen her einen Aufschwung, die Zahl der nationalen Kongresse und Firmentagungen hingegen verringerte sich um 4,3 bzw. 1,4 Prozent.

Wien durch EU-Präsidentschaft nicht blockiert

Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte rückte Wien als Kongressveranstalter international in den Blickpunkt - was bleibt, ist die Hoffnung auf zusätzliche Werbeeffekte für verstärkte Buchungen in der Zukunft. Die unmittelbaren Auswirkungen waren bescheiden: "Wenn das Austria Center der EU sechs Monate lang zur Hälfte bis zu zwei Drittel zur Verfügung steht, gibt es eine Art Verdrängungswettbewerb, dann hat das Auswirkungen", räumte der scheidende ACB-Präsident Christian Mutschlechner ein. Zum Teil habe es dort auf EU-Ebene "echte Fachmeetings" mit nur 50 Teilnehmern gegeben. Der Nächtigungseffekt in den Hotels sei aber da, betonte er. "Wien war nicht blockiert durch die EU-Präsidentschaft." Zudem fänden die traditionellen Großkongresse im ersten Halbjahr statt. "Die sind davon nicht berührt."

Heuer starten der Großumbau des Austria Center Vienna und Renovierungsarbeiten in einigen großen Tagungshotels - das könnte Einschränkungen im Veranstaltungskalender mit sich bringen.

In den internationalen Rankings der Kongressstädte gehört Wien seit Jahren zu den führenden Destinationen. Im abgelaufenen Jahr fanden in der Bundeshauptstadt 4883 Kongresse mit 902.885 Teilnehmern statt. Knapp drei Viertel der Tagungsnächtigungen in Österreich stammen aus diesem Bereich. Führend waren Kongresse, die Wirtschaft und Politik zum Inhalt hatten (35 Prozent), gefolgt von Medizin (20 Prozent) und Geisteswissenschaften (15 Prozent). 90 Prozent des Kongressgeschäfts werden von kleinen und mittleren Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern bestritten.

(APA)

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