Greiner-Gruppe auf 1,6 Milliarden Umsatz gewachsen

Der oberösterreichische Kunststoffkonzern Greiner setzt seinen Wachstumskurs fort.

Der Kunststoffkonzern Greiner mit Sitz in Kremsmünster hat seinen Umsatz 2018 von 1,579 auf 1,631 Milliarden Euro gesteigert. Das teilten der Vorstandsvorsitzende Axel Kühner und Finanzvorstand Hannes Moser in einer Pressekonferenz am Donnerstag in der Firmenzentrale mit. Ergebniszahlen nennt das Familienunternehmen traditionell nicht.

Greiner hat 4 operative Sparten: Packaging, Bio-One, Foam und Extrusion. Deren Umsatzanteile betragen 41, 29, 25 und 5 Prozent. Erzeugt werden an 140 Standorten (+1) in 33 Ländern Schaumstoffe und Kunststoffe für die Verpackungs, Möbel-, Sport- und Automobilindustrie, für die Medizintechnik, den Pharmabereich sowie Extrusionslinien, Werkzeuge und Komplettanlagen für die Profilextrusion. Der Umsatzanteil von Europa beträgt 76 Prozent, 10 Prozent werden in Nordamerika, 9 in Asien, 3 in Südamerika und 2 Prozent im Rest der Welt gemacht. Der Europa-Anteil sei rückläufig, nicht weil wo anders hin ausgelagert werde, sondern weil andere Regionen stärker wachsen, stellten die Manager fest.

Die Umsatzsteigerung um zuletzt 3 Prozent ist vor allem durch Wechselkursvolatilität geringer als angepeilt ausgefallen, das organische Wachstum habe 5 Prozent betragen. Die Einflüsse durch ungünstige Währungsrelationen auf die Umsatzzahlen bekam Greiner unter anderem bei der Produktion in Brasilien zu spüren. Aber insgesamt habe sich die Strategie der Diversifikation erneut bewährt. Der Cashflow blieb ebenfalls unter den Erwartungen: Rückgang von 148 auf 128 Millionen Euro. Dafür werden die Werkschließungen in Wernberg (Kärnten) und in Rastatt (Deutschland) verantwortlich gemacht. Jedoch konnten die Investitionen von 116 Millionen Euro erneut aus eigener Kraft finanziert werden: "Wir wollen nicht abhängig werden", stellte Moser fest. 40 Prozent flossen nach Europa.

Rund 16 Millionen Euro wurden in die am Donnerstag von Landeshauptmann Thomas Stelzer  eröffnete Erweiterung des Headquarters - unter anderem um ein Ausbildungszentrum mit Lehrwerkstätten und Seminarbereich - zu einem "Greiner Campus" in Kremsmünster gesteckt. Gleichbleibend 110 Millionen Euro wurden in Sachanlagen investiert. Der Rest ging in die gänzliche Übernahme von Beteiligungen oder die Erhöhung von Anteilen.

Interesse an Zukauf

Unter anderem wurden 40 Prozent an dem italienischen Unternehmen Simplas, einem führenden Anbieter von Werkzeugen für die Kunststofffolien- und Plattenextrusion erworben - mit einer Option von 100 Prozent bis 2024. Weiterhin aufrecht sei das Interesse an einer Übernahme des Bereichs Flexible Foams (Weichschaum) des belgischen Unternehmens Recticel. Mehr wolle man aber im Augenblick dazu nicht sagen. Die irische Kingspan Group hatte im April ein Übernahmeangebot für 2 Sparten von Recticel gelegt mit der Mitteilung, dass es eine Vereinbarung mit einem Unternehmen zur Übernahme von Flexible Foams gebe.

Die Greiner-Gruppe beschäftigt 10.785 Mitarbeiter, davon rund 2500 in Österreich.

(APA)

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