E-Control warnt: Konzerne haben zu große Marktmacht

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Steigender Strompreis sei Zeichen für hohe Konzentration auf dem Markt.

Wien. In den vergangenen sechs Monaten sind die Strompreise in Österreich stark gestiegen. Etwa die Hälfte aller Lieferanten haben die Energiepreise bei ihren Bestandskunden erhöht. Besonders heftig fiel der Aufschlag bei den Kunden der Wien Energie, Energie Burgenland und EVN aus. Sie zahlen heute um 29 bis 30 Prozent mehr für ihren Strom als noch ein Jahr zuvor. Mit der Trennung der deutsch-österreichischen Strompreiszone hätten die meisten Preiserhöhungen aber wenig zu tun, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch Montagabend vor Journalisten in Wien. „Das ist zumeist lediglich die Kommunikationsstrategie der Unternehmen.“ Auf Basis der Future-Kontrakte an der Energiebörse EEX für Österreich und Deutschland kommt der Regulator auf einen Preisunterschied von 3,6 Euro pro Megawattstunde (MWh) für 2019. Von Oktober 2018 bis Jänner 2019 seien die Preisdifferenzen zu Deutschland stärker gewesen als erwartet, derzeit seien sie kaum noch vorhanden.

Markt schrumpft, Fische wachsen

Relevanter sei, dass es seit dem 1. Oktober 2018 (Stichtag für die Trennung) marktbeherrschende Unternehmen in Österreich gebe, sagte Urbantschitsch. Ein Teil der Entwicklung könnte hausgemacht sein, und die Aufgabe der E-Control sei es, dies zu unterbinden. „Unsere Aufmerksamkeit richtet sich natürlich vor allem auf jene Unternehmen, die allein aufgrund ihrer Größe den Markt beeinflussen können.“ Man werde nicht zögern, Verfahren aufgrund jeglicher Manipulationsversuche der Unternehmen einzuleiten. (auer/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2019)

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