Inflation fällt auf 1,6 Prozent

Frau mit Einkaufswagen im Supermarkt
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Die Mikrowarenkorb für den täglichen Einkauf verteuerte sich mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum.

Im Juni ist die Inflation in Österreich im Jahresabstand auf 1,6 Prozent gefallen, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Im Mai war sie noch bei 1,7 Prozent gelegen. Erneut sind vor allem die Preise für Wohnen, Wasser und Energie sowie für Restaurants und Hotels gestiegen.

In diesen zwei Gruppen legten die Preise im Schnitt um 3,1 Prozent zu. Dabei wurden Wohnungsmieten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent teurer, während Betriebskosten für Eigentumswohnungen um 7,0 Prozent zulegten. Kosten für Strom stiegen zudem um 4,6 Prozent. Preise für Haushaltsenergie legten durchschnittlich um 3,3 Prozent zu, wobei vor allem höhere Strompreise hierfür verantwortlich waren. Im Jahresvergleich stieg der Arbeitspreis für Strom um 4,6 Prozent.

Tanken billiger

In der Kategorie Restaurants und Hotels schlugen sich indessen vor allem höhere Kosten für Bewirtungsdienstleistungen (plus 3,1 Prozent) preistreibend nieder. Wegen um 3,7 Prozent teureren Freizeit- und Kulturdienstleistungen zogen überdies die Preise für Freizeit und Kultur um 1,6 Prozent an.

Inflation in Österreich im Juni
Inflation in Österreich im JuniAPA

Treibstoffe wurden dagegen im Juni um 2,7 Prozent billiger. Im Mai hatten sie sich noch um 2,4 Prozent verteuert. Im Juni gingen die Preise für Superbenzin im Jahresvergleich um 1,9 Prozent und für Diesel um 3,1 Prozent zurück. Gebremst wurde die Teuerung ebenfalls von gefallenen Preisen für Nachrichtenübermittlung, die im Schnitt um 3,2 Prozent zurückgingen. Unter anderem wurden Mobiltelefone um 6,8 Prozent billiger.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden um 0,9 Prozent teurer, insbesondere wegen Preissteigerungen um 1,1 Prozent bei Nahrungsmitteln, heißt es bei der Statistik Austria. So wurden beispielsweise Gemüse um 5,9 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 2,1 Prozent und Fisch um 7,8 Prozent teurer. Obst wurden dagegen um 8,6 Prozent billiger. Auch die Kosten für alkoholfreie Getränke gingen um 0,4 Prozent zurück.

Der Mikrowarenkorb für den typischen täglichen Einkauf verteuerte sich um minimale 0,1 Prozent. Etwas stärker stiegen die Preise für den Miniwarenkorb, der den typischen wöchentlichen Einkauf abbildet und auch Treibstoffe enthält, mit plus 0,3 Prozent im Jahresabstand. Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) ging im Juni ebenfalls auf 1,6 Prozent zurück, nach 1,7 Prozent im Mai.

AK kritisiert hohe Wohnkosten

Die Arbeiterkammer (AK) kritisiert die Mietkostenspirale. „Die hohen Mieten brennen vielen Menschen unter den Nägeln“, sagt Thomas Ritt, Leiter der AK Abteilung Kommunalpolitik. „Wohnen muss leistbar sein! Her mit einer Mietrechtsreform für private Mietwohnungen mit klaren Obergrenzen. Zudem braucht es mehr neue geförderte Wohnungen!“ Die Mieten seien doppelt so stark gestiegen wie die Gesamtinflation.

Um die Probleme zu lösen verlangt die AK ein neues Mietrecht für private Wohnungen. Überdies müssten die befristeten Mietverträge abgeschafft werden, außer bei Eigenbedarf für VermieterInnen. Weiters verlangt die AK, dass Grundsteuer und Versicherung aus den Betriebskosten gestrichen werden, das soll künftig Sache des Vermieters sein.

Auch die Maklerprovision für Mieter sind der AK ein Dorn im Auge. Demnach soll nur der Erstauftraggeber provisionspflichtig sein. Diese Regelung gilt in Deutschland – dort Bestellerprinzip genannt – schon seit Juni 2015. Ebenso werden wirksame Sanktionen bei Mietwucher verlangt. So sollen Vermieteretwa bei gesetzwidrig vereinbarten Mietzinsen das Doppelte des unrechtlich kassierten Betrages zurückzahlen.

(APA)

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