Versicherungen bunkern Bargeld

Kundengelder sollen als Bargeld im Tresor gelagert werden.
Kundengelder sollen als Bargeld im Tresor gelagert werden.(c) REUTERS (Heinz-Peter Bader)
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Deutsche Versicherungen reagieren auf die Negativzinsen: Kundengelder sollen als Bargeld im Tresor gelagert werden. Auch in Österreich schließt man dieses Szenario nicht aus.

Wien. Die anhaltende Nullzinsphase macht vielen zu schaffen: den Sparbuchsparern, die ihrem Vermögen täglich dabei zusehen, wie es angesichts der Inflation immer kleiner wird. Den Banken, die Negativzinsen zahlen müssen, sobald sie Gelder bei der Europäischen Zentralbank parken. Und den Versicherungen, die auf so vielen Milliarden Euro sitzen, dass sie sich in den vergangenen Jahren schon ziemlich schwer damit getan haben, das Geld gewinnbringend zu veranlagen.

An der Situation dürfte sich so bald nichts ändern. Denn statt der ursprünglich geplanten Zinserhöhung wird die Europäische Zentralbank im Herbst wohl eher damit beginnen, die Konjunktur erneut zu stimulieren, um einem Abschwung entgegenzutreten. Zu welchen Instrumenten die Notenbanker greifen werden, steht noch nicht fest. Erneute Anleihenkäufe oder eine weitere Senkung des derzeitigen Einlagenzinssatzes von minus 0,4 Prozent stehen aber im Raum (siehe Grafik). Diesen Zinssatz müssen Geschäftsbanken in Kauf nehmen, wenn sie Kapital bei der EZB parken wollen. Sollte dieser Satz weiter erodieren, hätte das wohl gravierende Folgen. Es könnte sich für die Finanzbranche dann nämlich rechnen, Geld als Bargeld im Tresor zu lagern, statt es auf Konten liegen zu lassen.

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