Betriebsrats-Pläne: Gewerkschaft und Douglas streiten vor Gericht weiter

Die Filiale der Parfuemeriekette Douglas auf dem Westenhellweg in der Dortmunder Innenstadt Parfuemer
Die Filiale der Parfuemeriekette Douglas auf dem Westenhellweg in der Dortmunder Innenstadt Parfuemerimago images / Markus Rinke
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Ein Gespräch zwischen Gewerkschaft und Geschäftsführung der Parfümeriekette brachte keine Einigung. Das Unternehmen will Kündigungen nicht zurücknehmen.

Ein Ende des Streites zwischen der Gewerkschaft GPA und der  Parfümeriekette Douglas ist nicht in Sicht. Das Unternehmen steht der Gründung eines Betriebsrates für die österreichischen Beschäftigten laut Gewerkschaft weiter kritisch gegenüber. Ein heute, Donnerstag, stattgefundenes Gespräch zwischen der Gewerkschaft GPA und der Österreich-Geschäftsführung von Douglas sei "mehr als unerfreulich" verlaufen, sagte GPA-Bundeschefin Barbara Teiber.

"Die Geschäftsführung hat uns mitgeteilt, dass wir nicht erwarten können, dass die Wahl eines Betriebsrates unterstützt wird. Sie werden mit ihren Führungskräften, also den Filialleitern, reden, ob die glauben, ob die Beschäftigten einen Betriebsrat wollen", schilderte Teiber das 45-minütige Gespräch.

Die Kündigungen jener drei Mitarbeiterinnen, die einen Betriebsrat gründen wollten, werde Douglas nicht zurückziehen, so Teiber. Douglas stellte bereits Anfang September in Abrede, dass die Kündigungen etwas mit der geplanten Betriebsratsgründung zu tun gehabt haben. Zu den individuellen Hintergründen der Kündigungen wollte sich das Unternehmen damals nicht äußern. Heute seien diese Mitarbeiterinnen von der Österreich-Geschäftsführung als "schwarze Schafe" bezeichnet worden, sagte Teiber.

Douglas dementiert

Die Gewerkschaft hat die Kündigungen beim Arbeits- und Sozialgericht angefochten. Am 8. Oktober findet dort der erste Gerichtstermin statt.

Die Liste der Vorwürfe gegen Douglas ist lang. Die Gewerkschaft spricht von Einschüchterungsversuchen durch Führungspersonen, einem Klima der Angst, von unkorrekten Arbeitszeitaufzeichnungen, zu kurzfristig erstellten Dienstplänen, Spindkontrollen in Abwesenheit der Beschäftigten sowie nicht korrekter Abrechnung am 8. Dezember. Handelsbeschäftigte müssen am Marienfeiertag meist arbeiten, ihnen stehen aber Zuschläge und Zeitausgleich zu. Die Gewerkschaft wird das Arbeitsinspektorat bitten, diese Vorwürfe zu überprüfen. Douglas selbst hatte die Vorwürfe dementiert.

Die Gewerkschaft will nun die mehr als 400 Österreich-Beschäftigten von Douglas kontaktieren und sie über die Vorteile eines Betriebsrates informieren. Auch weitere Besuche in den 46 heimischen Filialen seien geplant. Zudem will Teiber mit der Geschäftsführung in Deutschland Kontakt aufnehmen. Douglas-Österreich ist Teil der deutschen Parfümeriekette.

(APA)

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