Unternehmer Kapsch vertritt ab sofort die Industrie

Unternehmer Kapsch vertritt sofort
Unternehmer Kapsch vertritt sofortAPA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
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Mit einem großen Fest hat die Industriellenvereinigung Präsident Veit Sorger verabschiedet. Sein Nachfolger ist der Wiener Georg Kapsch.

Mit einem rauschenden Fest hat die Industriellenvereinigung (IV) am Mittwochabend ihren Präsidenten Veit Sorger verabschiedet. Rund 400 Gäste, die halbe Bundesregierung, die Sozialpartner-Präsidenten und Politprominenz aus dem vergangenen Jahrhundert stellten sich zu diesem Zweck im Hauptquartier der Organisation am Wiener Schwarzenbergplatz ein.

Sorger, der seit 2004 an der Spitze der Lobbyorganisation gestanden ist, gab sein Amt an den Wiener Unternehmer Georg Kapsch ab. Der 53-Jährige ist am Donnerstag wie erwartet einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt worden. Vizepräsidenten werden für die nächsten vier Jahre Hubert Bertsch (Vorarlberg) und Otmar Petschnig (Kärnten) und Peter Untersperger (Oberösterreich).

Die großen Themen der kommenden Jahre seien die Veränderungen in der Arbeitsorganisation, der Wirtschaftsstandort Österreich, Bildung, Ausbildung und die Zukunft des politischen Systems, sagte Sorger. Für ihn stelle sich die Frage, ob man sich künftig eher "am Schweizer Modell orientieren oder beim etwas erstarrten bisherigen System bleiben" solle.

Vranitzky und Busek unter Festrednern

Unter den Festrednern befanden sich Franz Vranitzky, Erhard Busek und Brigitte Ederer, die Erinnerungen an die EU-Beitrittsverhandlungen und die Volksabstimmung 1994 beschworen: Damals sei es gelungen, ursprünglich negative Umfragen in eine Zweidrittel-Zustimmung für einen Beitritt zu verwandeln. Um so etwas wieder zustandezubringen sei außerordentlich harte Überzeugungsarbeit vonnöten, mahnte die heutige Siemens-Managerin Ederer, die damals für den Beitrittsfall Preisvorteile im Wert eines Tausenders (Schilling) pro Person in Aussicht gestellt hatte.

Ederer schlug vor, die EU solle die Hälfte ihrer Regionalförderungen für den Kampf gegen die Jugend-Arbeitslosigkeit umwidmen und Ex-Kanzler Vranitzky meinte, im Außenministerium verberge sich ein Staatssekretär (Wolfgang Waldner), dessen alleinige Aufgabe es werden könnte, die Österreicher von den Vorteilen eines stärker integrierten Europa zu überzeugen. Vor allem aber sei es wichtig, die "Kronen Zeitung" an Bord zu holen, sagte er , an den neben ihm stehenden "Krone"-Wirtschaftschef Georg Wailand gewandt. "Man soll die Hoffnung nie aufgeben", sagte Wailand.

Gäste der vom Gustav Mahler Jugendorchester musikalisch umrahmten Veranstaltung waren unter anderem der legendäre frühere Industriellen-General Herbert Krejci sowie Josef Pröll und Christian Kern von den IV-Mitgliedsbetrieben Leipnik-Lundenburger und ÖBB.

(APA)

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