Das System hinter der beliebten Kryptowährung frisst mittlerweile mehr elektrische Energie als 159 Staaten der Erde.
Der Boom um die Kryptowährung Bitcoin hinterlässt Spuren im Ökosystem der Erde. Aktuell verbrauchen die Rechner, die das System der Digitalwährung am Laufen halten, jährlich 29,863 Terawattstunden (TWh), schätzt Diginomics, Macher des " Bitcoin Energy Consumption Index". Das ist deutlich mehr elektrische Energie als etwa die gesamte Slowakei oder Marokko in einem Jahr verbrauchen. Österreich (69,75 TWh) und Deutschland (533 TWh) sind noch nicht in Reichweite. In Summe überholen die sogenannten Bitcoin-Miner mit ihrem Strombedarf aber derzeit 159 Länder weltweit. Tendenz stark steigend.
Dass Bitcoin und seine Abspaltung Bitcoin Cash immer mehr Energie fressen, liegt auch an der Konstruktion der digitalen Währung selbst. Bitcoins entstehen, wenn sogenannte "Miner" Bitcoin-Transaktionen dadurch verifizieren, dass sie ihre Computer komplexe Rechenaufgaben lösen lassen. Da die maximale Anzahl an Bitcoins durch den Programmcode begrenzt ist, werden die Aufgaben stets schwieriger - entsprechend steigt auch der Stromverbrauch der gewaltigen Serverfarmen, die großteils in China stationiert sind.
Geht 2020 der ganze Strom zu Bitcoin?
Der Strom, der für die Schaffung der übrigen Kryptowährungen benötigt wird, ist da noch nicht enthalten. Nach Schätzungen von Diginomics dürfte alleine die Nummer zwei, Ethereum, rund zehn Terawattstunden im Jahr verbrauchen. Noch ist der Stromverbrauch für die Generierung der Kryptowährungen im Vergleich dennoch vernachlässigbar klein. In Summe werden nur etwa 0,1 Prozent des Stromverbrauchs der Welt für Bitcoin und Co. aufgewandt. Doch das könnte sich bald ändern, schätzt Diginomics. Steigt der Stromverbrauch der Bitcoin-Miner weiter wie bisher, bräuchten sie 2020 den gesamten Strom, den alle (heute bestehenden) Kraftwerke dann liefern werden.
(auer)