Innerhalb des britisch-russischen Ölkonzerns TNK-BP tobt seit Wochen ein Machtkampf: Russische Anteilseigner wollen die Briten raushaben. Offiziell will sich der Kreml nicht einmischen.
Der russische Staat will sich nach Angaben eines Kreml-Sprechers nicht in den Machtkampf innerhalb des britisch-russischen Ölkonzerns TNK-BP einmischen. "Diesen internen Streit müssen die Aktionäre selbst beilegen", sagte Arkadi Dworkowitsch, Berater von Präsident Dmitri Medwedew, am Montag in Moskau. Kreml: "Keine politischen Risiken"
Der Kreml sehe derzeit keine politischen Risiken für TNK-BP in Russland. Vorwürfe von Kritikern, die britischen Aktionäre würden in Russland diskriminiert, wies Dworkowitsch zurück. Die Einwanderungsbehörde handle strikt nach dem Gesetz und werde ihre Beschlüsse offen fassen, sagte der Berater nach Angaben der Agentur Interfax.
TNK-BP-Chef verlässt Russland aus Protest
TNK-BP-Chef Robert Dudley hatte Russland in der vergangenen Woche wegen eines Disputs über seine Arbeitsgenehmigung aus Protest verlassen. Nach Angaben der Zeitung "Sunday Times" (London) führt der US-Amerikaner das Unternehmen von einem geheim gehaltenen Quartier in Europa aus. Befürchtungen von Kremlkritikern, auch der TNK-BP-Manager Tim Summers müsse das Land verlassen, bewahrheiteten sich am Montag nicht: Das Arbeitsvisum des Briten, der für das operative Geschäft bei TNK-BP zuständig ist, sei verlängert worden, teilte die Migrationsbehörde in Moskau mit. Oligarchen gegen Dudley
(Ag.)