Wo Huawei Handynetze baut, hört Peking alles mit, warnt Washington und verbannt den Konzern. Auch Europa wird langsam unwohl, steckt aber im Dilemma: Die EU hat zu stark auf China gebaut.
Wien. Amerika lässt wenig Zweifel daran aufkommen, wo der Feind zu finden ist: in China. Die USA brandmarken den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei als Gefahr für die nationale Sicherheit, verbannen ihn de facto vom amerikanischen Markt, lassen seine Finanzchefin verhaften und klagen den Konzern nun auch noch wegen Spionage an.
Japan, Australien und Neuseeland sind den USA gefolgt und haben Huawei vom Bau des superschnellen 5G-Netzes ausgeschlossen. Sie wollen verhindern, dass der Konzern mit engen Kontakten zum chinesischen Militär just jenes Netzwerk aufbaut, über das in Zukunft nicht nur die Menschen, sondern auch alle Autos und Maschinen miteinander sprechen sollen. Huawei weist alle Vorwürfe, als Handlanger für die chinesische Regierung zu dienen, vehement zurück. Doch während die Spannungen zwischen China und den USA weiter zunehmen, kommt der Konflikt langsam auch in Europa an. Die Staaten fragen sich: Wie gefährlich ist Huawei? Und wie werden wir China wieder los?