Allianz buhlt um Versicherungssparte der spanischen Bank BBVA

Die Allianz hat Finanzkreisen zufolge gute Chancen auf eine möglicherweise milliardenschwere Übernahme in Spanien und Lateinamerika.

Der deutsche Versicherungsriese Allianz habe ebenso wie die italienische Generali und der US-Rivale Liberty Mutual ein Angebot zum Einstieg in die Versicherungssparte der zweitgrößten spanischen Bank BBVA abgegeben. Das sagten vier mit dem Bieterprozess vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die Allianz gelte derzeit als Favorit. Sie bekäme damit wieder die Möglichkeit, in Spanien Polizzen über Bankfilialen zu verkaufen. Die Allianz hatte im vergangenen Jahr die seit dem Jahr 2011 bestehende Partnerschaft mit dem Banco Popular verloren. Die Bank wurde vom größeren Konkurrenten Santander aufgefangen und verkauft seitdem Polizzen von dessen Versicherungspartner Aegon.

BBVA, Allianz und Generali wollten zu den Informationen keine Stellung nehmen. Liberty Mutual war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Die Zusammenarbeit der BBVA mit einem Versicherer solle als Gemeinschaftsunternehmen strukturiert werden, wobei der neue Miteigentümer mindestens 50 Prozent übernehmen soll, sagten die Insider. Die Versicherungssparte von BBVA könnte mit bis zu 1,5 Mrd. Euro bewertet werden. Die Bank ist in fünf Ländern aktiv, neben Spanien auch in Mexiko und Lateinamerika. Womöglich werde BBVA auch zwei Partner für die unterschiedlichen Länder wählen. In der Autoversicherung arbeitet BBVA schon bisher mit Liberty, in der Krankenversicherung mit der zur britischen BUPA gehörenden Sanitas zusammen. Das Lebensversicherungsgeschäft in Spanien sei jedoch nicht Teil des Pakets, sagten zwei der Insider.

Allianz-Finanzvorstand Giulio Terzariol hatte angedeutet, dass der deutsche Konzern für kleinere Übernahmen im laufenden Jahr rund eine Milliarde Euro beiseitegelegt habe. Derzeit seien die Bieter dabei, erste Angebote abzugeben, hieß es in Finanzkreisen. Die entscheidende Bieterrunde sei für Ende März geplant.

(Reuters)

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