Sowohl in Deutschland als auch in Österreich wird der Ruf nach einem Verkaufsverbot für Verbrennungsmotoren laut. Autobauer warnen vor massiven Jobverlusten.
In Deutschland preschen die Grünen mit einer Forderung vor, die sonst im Land der großen Autobauer selten zu hören ist. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter will ein gesetzliches Verbot neuer Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2030. In einem Thesenpapier, das der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt, fordert Hofreiter, dass "ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zugelassen werden". Für das Erreichen der Klimaziele und den nötigen Umbau der Branche brauche es verkehrspolitisch einen "großen Wurf“, sprich: ein gesetzliches Verbot.
Ziel der Forderung ist der entschlossenere Ausbau der Elektromobilität. Ein klarer Fahrplan würde letztlich auch Vorteile für die Industrie und Beschäftigte und reihe sich in Pläne anderer europäischer Staaten ein, argumentieren sie Grünen. So haben sich etwa in der EU Schweden und Dänemark ein Verbrennungsmotoren-Verbot ab 2030 vorgenommen.
Auch in Österreich sollten ab 2030 in Österreich nur noch emissionsfreie Autos zugelassen werden, zumindest wenn es nach dem Grünen-Chef Werner Kogler geht. Die Industrie hätte schließlich elf Jahre Zeit, sich darauf einzustellen, so Kogler, der beim Klimaschutz den Druck auf die Bundesregierung erhöhen will.
800.000 Beschäftigte in deutscher Autoindustrie
Konzerne wie Volkswagen warnen unterdessen vor massiven Jobverlusten, weil die E-Auto-Produktion weniger Personal erfordert. Allein in Deutschland hat die Autoindustrie 800.000 Beschäftigte, auch österreichische Zulieferer sind von der Automobilindustrie im Nachbarland abhängig.
Die SPD hat dem Grünen-Vorstoß bereits eine Absage erteilt. Klassische Verbrenner ließen sich 2030 ohnehin kaum noch verkaufen, zeigen sich die Sozialdemokraten überzeugt. Ob neue Modelle dann mit einer Batterie elektrisch unterwegs seien oder mit grünen synthetischen Kraftstoffen, sollten Hersteller entscheiden.
(Red.)