Autozulieferer Bosch rechnet mit anhaltender Flaute in China

Die Bremsspuren im chinesischen Automarkt werden auch in diesem Jahr noch zu sehen sein, glaubt man bei Zulieferer Bosch.

Nach dem ersten Einbruch am chinesischen Automarkt seit rund zwei Jahrzehnten rechnet der weltweit führende deutsche Autozulieferer Bosch für 2019 mit einem weiteren Rückgang. "Die Bremsspuren im chinesischen Automarkt werden auch in diesem Jahr noch zu sehen sein", sagte der neue Chef der Kfz-Sparte Mobility Solutions von Bosch, Stefan Hartung, am Montagabend im Wirtschaftspresseclub Stuttgart.

Das erste Quartal sei in China mit einem prozentual zweistelligen Absatzrückgang sehr schwach geblieben. Im vergangenen Jahr kauften die Kunden rund 28 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, um knapp drei Prozent weniger als im Jahr davor.

Mittel- bis langfristig sei Bosch aber dennoch optimistisch über seinen größten Auslandsmarkt, erklärte Hartung. Da der Absatzrückgang bei Pkws zuletzt vor allem an externen Faktoren wie dem Handelskrieg mit den USA und dem Wegfall von Steueranreizen gelegen habe, sei eine Stabilisierung möglich. Seine Zuversicht begründet Hartung mit der noch immer sehr geringen Dichte an privaten Pkw.

In China kämen erst 170 Autos auf 1000 Einwohner - in Deutschland seien es dagegen rund 690. Von einer Marktsättigung sei der global größte Automarkt weltweit daher noch weit entfernt. Neben dem weiteren Anstieg der Autonachfrage werde China auch der Markt sein, wo sich Mobilitätsdienste wie Shuttle-Services oder Car-Sharing schneller verbreiten als in den USA oder Europa.

Der China-Umsatz von Bosch im Kfz-Geschäft war Hartung zufolge 2018 um gerade ein Prozent gestiegen nach 25 Prozent Zuwachs im Jahr zuvor. Bosch ist seit 110 Jahren in China vertreten. Mit rund 60.000 Mitarbeitern erzielt der Technologiekonzern, der neben Autoteilen auch Industrietechnik und Haushaltsgeräte produziert, gut ein Fünftel seines Umsatzes in China.

(APA/Reuters)

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