Asiatische Airlines haben große Probleme

Die indische Jet Airways hat den langen Kampf um frisches Geld verloren.
Die indische Jet Airways hat den langen Kampf um frisches Geld verloren.(c) APA/AFP/PUNIT PARANJPE
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Jet Airways ist Geschichte, Asiana droht die Pleite.

Mumbai/Seoul. Das Passagierpotenzial ist riesig, und dennoch stehen private asiatische Fluglinien unter Druck, gegenüber den staatlichen Platzhirschen zu bestehen: Die indische Jet Airways, Nummer zwei nach Air India, hat den langen Kampf um frisches Geld verloren und am Donnerstag den Betrieb eingestellt. Der zweitgrößten südkoreanischen Airline Asiana droht das gleiche Schicksal, wenn sie nicht rasch einen Financier findet.

Jet Airways war anfangs – vor allem gegen die marode staatliche Air India – eine Erfolgsgeschichte. 1992 gegründet vom Milliardär und Chairman Naresh Goyal, expandierte die Fluglinie rasch. Vor allem der Österreicher Wolfgang Prock-Schauer, der von 2003 bis 2009 Chef von Jet Airways war, trieb den Ausbau voran. Der erfolgte möglicherweise zu schnell, zudem wuchs die Konkurrenz, auch Air India rüstete kräftig auf und erneuerte die Flotte. Der Konkurrent Kingfisher Airlines gab schon 2012 auf.

Aktie verliert ein Drittel

20.000 Mitarbeiter verlieren nun ihren Job und die Aktionäre ihr Geld. Eine kleine Chance auf einen Neustart gibt es nur mit einem Käufer, der gut eine Mrd. Dollar in die Hand nehmen muss. Infrage kommt Etihad, die schon 24 Prozent hält. Für die Golf-Airline ist Jet Airways nach Air Berlin und Alitalia die dritte Pleite einer Beteiligung.

In Südkorea will der Asiana-Mutterkonzern Kumbo die hoch verschuldete Airline verkaufen. Die Industriegruppe hofft, dass die Banken damit frisches Geld von rund 500 Mrd. Won (390 Mio. Euro) zur Verfügung stellen. Das Star-Alliance-Mitglied Asiana hat 10.000 Mitarbeiter und gilt als Fünf-Sterne-Airline. Sie hat jedoch Schulden von 3,2 Billionen Won. Die Gläubiger wollen bis 25. April einen Finanzplan vorlegen. (eid/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2019)

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