Britische Urlauber träumen immer noch von Sonne, Sand und Meer. Aber immer mehr Touristen meiden die Eurozone.
London. Die Gefahr eines harten Brexit ist vorerst aufgeschoben. Aber die unklare Zukunft ihres Landes hängt wie ein Damoklesschwert über den Briten. Das macht sich in vielen Bereichen bemerkbar, so auch im Tourismus: Fast die Hälfte aller Pauschalurlaube, die nun für den Sommer gebucht werden, gehen in Länder außerhalb der Eurozone – ein Zuwachs von fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die politischen Turbulenzen zeigen eindeutig Folgen“, sagt Will Waggot von Thomas Cook, dem größten Reiseveranstalter des Landes.
Der Wunsch, der nicht nur von unbeständigem Wetter geplagten Insel ein paar Wochen den Rücken zu kehren, bleibt. „Unsere Sehnsucht nach einem Auslandsurlaub ist ungebrochen“, meint Waggot. Aber der Kursverlust des Pfunds gegenüber dem Euro sowie die offenen Fragen in den Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU lassen viele Briten in neue Gefilde ausschwärmen. Größter Gewinner wird die Türkei sein, die Griechenland überflügeln und nach Spanien zur zweitgrößten Destination aufsteigen wird: Die Reisebuchungen liegen um 27 Prozent über dem Vorjahr.