Weltwirtschaftsklima: "Erwartungen deutlich aufgehellt"

Aussichten verbessern sich.
Aussichten verbessern sich.APA/AFP/CHRISTOF STACHE
  • Drucken

Das Münchner ifo-Institut stellt für das zweite Quartal einen Aufschwung in fast allen Weltregionen fest. Nur Lateinamerika schwächelt weiter.

Die Aussichten für die globale Konjunktur verbessern sich etwas. Das Barometer für das Weltwirtschaftsklima des Ifo-Instituts stieg nach vier Rückgängen in Folge im zweiten Quartal von minus 13,1 auf minus 2,4 Punkte, wie die Münchner Forscher am Mittwoch mitteilten. "Die Erwartungen für die kommenden Monate haben sich deutlich aufgehellt", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Dagegen hätten die knapp 1.300 befragten Experten die aktuelle Lage nur leicht schlechter beurteilt. "Im Jahresverlauf dürfte sich damit die Weltkonjunktur allmählich wieder festigen." Die Weltwirtschaft dürfte den Experten zufolge 2019 um 3,4 Prozent wachsen.

Kein Zinsanstieg zu erwarten

Das Wirtschaftsklima erholte sich in fast allen Weltregionen, da sich die Konjunkturerwartungen aufhellten. In den meisten Schwellen-und Entwicklungsländern beurteilten die Experten die aktuelle Wirtschaftslage besser als zuletzt. In den Industriestaaten verschlechterte sich dagegen die Einschätzung zur aktuellen Lage. Nur in Lateinamerika trübte sich das Wirtschaftsklima weiter ein, da die Lagebeurteilung und der Ausblick auf die kommenden Monate ungünstiger ausfielen.

Im Jahresverlauf dürfte sich die konjunkturelle Dynamik des privaten Konsums, der Investitionen und des Welthandels laut Umfrage leicht erholen. Anders als noch vor drei Monaten erwarten die Experten demnach keinen Zinsanstieg mehr. "Eine zunehmende Einkommensungleichheit ist das am häufigsten genannte Problem für die Weltwirtschaft", betonte Fuest.

Unternehmen erhöhen überraschend Produktion

Auch das deutsche Wirtschaftsministerium konnte mit erfrewulichen Zahlen aufwarten. Demnach haben die deutschen Unternehmen ihre Produktion im März trotz sinkender Industrie-Aufträge unerwartet hochgefahren. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,5 Prozent mehr her als im Vormonat. Ökonomen hingegen hatten mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Im gesamten ersten Quartal ging es 0,5 Prozent nach oben.

In den kommenden Monaten geht das Ministerium "weiterhin von einer gedämpften Industriekonjunktur" aus. "Das Baugewerbe hingegen meldet seit Jahresbeginn kräftige Produktionszuwächse und befindet sich weiter in der Hochkonjunktur." Hier gab es im März ein Plus von 1,0 Prozent, während die Industrie 0,4 Prozent mehr herstellte.

Die deutsche Industrie hatte im März nach zwei deutlichen Rückgängen in Folge wieder ein Auftragsplus geschafft und 0,6 Prozent mehr Bestellungen eingesammelt als im Februar. Dennoch werten Ökonomen dies noch nicht als Wende zum Besseren. Denn die globale Konjunkturabkühlung macht den Unternehmen zu schaffen.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.