Im „Fluchhafen“

Die Bäume am Vorplatz sind schon groß geworden. 2012 hätte der BER eröffnen sollen.
Die Bäume am Vorplatz sind schon groß geworden. 2012 hätte der BER eröffnen sollen.(c) imago images / ThomasReiner.pro (Thomas Reiner)
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Im Oktober 2020 soll der Flughafen BER eröffnen – diesmal ganz sicher. Doch nun wackelt auch dieser Zeitplan. Besuch einer Berliner „Baukatastrophe“.

Blick durch die Glasfassade: Eine Fluggastbrücke führt ins Nichts. Sie trägt das Logo eines Autovermieters. Es gibt wohl kaum eine unnützere Werbefläche in Berlin als diesen Geisterort, durch den Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup führt. Er steht vor ein paar Sitzreihen im Terminal eins und weist auf die Fliesen auf dem Boden hin. Sie sind für ihn ein Ausweis von Qualität. „Das hier ist kein Plastikflughafen“, sagt er.

Wobei: Eigentlich ist das hier gar kein Flughafen. Sondern eine Baustelle. Und zwar seit 13 Jahren. Deshalb trägt Lütke Daldrup auch einen roten Helm und eine Warnweste und niemand hier hat Reisegepäck. Und deshalb sagen sie bei der Modefirma, die man später anruft, auch: „Kein Kommentar.“ Das Unternehmen hatte sich hier mit einer Filiale eingemietet. 2012 sollte das Geschäft wie der Flughafen eröffnen. Seit sieben Jahren warten sie. Sie wurden entschädigt. Der Preis des Vergleichs war Stillschweigen über das Fiasko namens Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt, kurz: BER.

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